Klärung schwerer Straftaten in NÖ /Wien
Ein mehrfach einschlägig vorbestrafter 54-jähriger Mann aus Wien Ottakring konnte nach Auswertung von Tatortspuren als Beschuldigter zu einem bewaffneten Raubüberfall vom 19. Oktober 2017 auf das Postamt Breitenfurt im Bezirk Mödling ausgeforscht und festgenommen werden. Er verweigert dazu die Angaben, ist jedoch geständig, an einer erpresserischen Entführung am 29. April 1995 in Wien beteiligt gewesen zu sein.Raubüberfall auf die Postfiliale in Breitenfurt / Bezirk Mödling:Der 54-Jährige wird beschuldigt, am 19. Oktober 2017, gegen 12:00 Uhr die Postfiliale in Breitenfurt, Bezirk Mödling, überfallen zu haben. Nach Angaben des Postbeamten wurde er vom Täter durch eine angesetzte Schusswaffe und unter massiven Todesdrohungen zum Öffnen der Kassaladen genötigt. Dem Postbeamten ist die Flucht ins Freie gelungen. Der Täter ist danach mit einer 5- stelligen Bargeldsumme unerkannt vom Tatort geflüchtet.Durch intensive Ermittlungsarbeit und Spurenauswertung konnte der mehrfach einschlägig vorbestrafte 54-Jährige aus Wien Ottakring als Beschuldigter ausgeforscht werden. Er wurde am 2. November 2017 durch Beamte des Einsatzkommandos Cobra und Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Raub, in Wien festgenommen.Als weiterer Beschuldigter wurde ein 48-Jähriger aus Wien Penzing als Beitragstäter ausgeforscht und festgenommen. Er ist dahingehend geständig, seinen Kastenwagen am Tag der Tat an den Beschuldigten gegen einen geringen Bargeldbetrag überlassen zu haben. Er bestreitet jedoch von der Tathandlung gewusst zu haben.Die beiden Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Gegen den 54-jährigen Beschuldigten wurde die Untersuchungshaft verhängt. Der 48-jährige beschuldigte „Beitragstäter“ wurde aus der Haft entlassen.Erpresserische Entführung aus dem Jahr 1995 / Wien Der 54-Jährige ist geständig, mit drei weiteren Komplizen am 29. April 1995 an einer Aufsehen erregenden erpresserischen Entführung in Wien beteiligt gewesen zu sein. Damals wurde die Ehefrau eines Bankdirektors der damaligen Zentralsparkasse (heute Bank Austria) in ihrer Wohnung in Wien überfallen und entführt. Ihr Ehemann wurde in Wien 20., vor dem Geldinstitut zur Übergabe 1 Million Schilling genötigt.Nach Angaben des 54-jährigen Beschuldigten hätten die Täter danach die Beute untereinander geteilt und er wäre selbst mit seinem Anteil von 200.000 Schilling für mehrere Wochen in die Dominikanische Republik geflogen. Die umfangreichen und intensiven Ermittlungen, insbesondere zur Ausforschung der weiteren Mittäter des „Entführungsfalles“ dauern an.Angemerkt wird, dass der Beschuldigte für eine am 31. Juli 1995 verübte, sehr ähnlich gelagerte und ebenfalls äußerst brutale Entführung eines Juwelier-Ehepaares in Wien zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt wurde. Damals schoss er bei der Flucht auf einen Polizeibeamten und verletzte diesen lebensgefährlich.