Festnahme eines Schleppers
Festnahme eines Schleppers Presseaussendung der Polizei NiederösterreichNacheile ungarischer Polizisten auf Österreichisches Hoheitsgebiet– Festnahme eines SchleppersEin 41-jähriger Mann der russischen Föderation, wohnhaft in Oberösterreich, nahm in den späten Abendstunden des 20. Juni 2015 in Györ/Ungarn, 6 illegale Migranten mit dem Vorsatz in sein Fahrzeug auf, diese von Ungarn über die Slowakei und Österreich nach Deutschland zu schleppen. Es handelte sich um 3 Erwachsene und 3 Kinder im Alter von 8 Monaten, 4 Jahren und 8 Jahren. Ein Erwachsener nahm auf dem Beifahrersitz des Fahrzeuges Platz und hatte das 4-Jährige Kind am Schoß, die restlichen Personen saßen im Fond des Fahrzeuges. Kurz nach der Wegfahrt in Györ wurde durch eine Streife der ungarischen Polizei versucht das Fahrzeug anzuhalten. Der 41-jährige Beschuldigte widersetzte sich jedoch der Anhaltung und flüchtete mit seinem Fahrzeug von Györ in Richtung Bratislava und von dort in Richtung Österreich. Dabei wurde er vom ungarischen Polizeifahrzeug verfolgt. Er widersetzte sich mehrfach Anhalteversuchen, versuchte das Polizeifahrzeug von der Straße zu drängen und fuhr permanent mit überhöhter Geschwindigkeit (ca 180 – 200 km/h).Die Verfolgungsfahrt, die mehrfach zu gefährlichen Situationen führte, dauerte bis Österreich, S1, Ausfahrt des Tunnel Vösendorf an. Zwischenzeitlich waren auch mehrere Streifen der österreichischen Polizei an der Fahndung nach dem fahrerflüchtigen Kfz beteiligt.Bei der Ausfahrt des Tunnels Vösendorf verlor der Beschuldigte am 21. Juni 2016, gegen 01.30 Uhr, die Kontrolle über sein Fahrzeug und schlug mit dem Fahrzeugheck gegen die Tunnelmauer. Durch den Aufprall am Heck und durch glückliche Fügung wurde lediglich eine Person im Fahrzeug verletzt, das vorne sitzende und nicht gesicherte Kind blieb unversehrt. Nach dem Verkehrsunfall wurde der Lenker von den ungarischen Polizeibeamten festgehalten und nach Eintreffen der Streife der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat festgenommen. Die weitere Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschhandel, übernommen. Im Zuge der Erhebungen wurde festgestellt, dass ein weiterer Schlepper, ein ungarischer Staatsbürger, im Zusammenhang mit dieser Schleppung in Ungarn festgenommen werden konnte. In Zusammenarbeit mit Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat und Beamten des Bundeskriminalamtes gelang es, den vollständigen Sachverhalt der Schleppung zu klären und elektronische Beweismittel zu sichern. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Einlieferung des Beschuldigten in die Justizanstalt Korneuburg an.Am Fahrzeug des Beschuldigten entstand Totalschaden und wurde sichergestellt. Er bestreitet den Vorwurf der Schleppung.Die verletzte Person wurde mit dem Rettungsdienst in das Landesklinikum Mödling gebracht und nach ambulanter Behandlung entlassen.Presseaussendung vom 24.06.2016, 10:26 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück