Bei einem am 29. September 2020 im Landeskriminalamt NÖ durchgeführten Pressegespräch informierte Landespolizeidirektor Franz Popp BA MA gemeinsam mit dem Leiter des Landeskriminalamtes NÖ Brigadier Omar Haijawi-Pirchner BA MA einerseits über Ermittlungserfolge gegen die Eigentumskriminalität und andererseits über Maßnahmen zur Eindämmung von Wohnraumdämmerungseinbrüchen „DWE “ mit Empfehlungen und Tipps zur Kriminalprävention.“Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den Bediensteten der Polizeiinspektionen und den Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnten schwerwiegende Straftaten geklärt werden. Dank gilt auch den Medien, welche durch ihre Öffentlichkeitsarbeit einen wichtigen Beitrag zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Bevölkerung leisten. Durch Nachbarschaftshilfe und präventive Maßnahmen kann jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zur eigenen Sicherheit leisten“ , so der Landespolizeidirektor Franz Popp.Haijawi-Pirchner gratulierte seinem Team: „Die beiden Ermittlungserfolge zeigen die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit. Ich freue mich, dass bereits vor Beginn eines zu erwartenden Anstieges der Wohnraum-Einbruchkriminalität mit Beginn der früher einsetzenden Dämmerung eine kriminelle Tätergruppe ausgeforscht, festgenommen und somit ein klares Zeichen gegen die Einbruchskriminalität gesetzt werden konnte.“Klärung zahlreicher Einbruchsdiebstähle in Juwelierfachgeschäfte in Wien und NÖ:Seit Ende 2019 kam es in Wien und Niederösterreich zu Einbruchsdiebstählen, vorwiegend in Juwelierfachgeschäfte, wobei unbekannten Tätern die Auslagenscheiben der Geschäftslokale mithilfe von Werkzeugen eingeschlagen wurden. Bei 12 Einbrüchen in Juwelierfachgeschäfte, zwei Einbruchsdiebstählen in Elektrofachgeschäfte, einem Einbruch in ein Kosmetikfachgeschäft und dem Diebstahl von zwei E-Bikes entstand ein Gesamtschaden in der Höhe von mehr als 147.000 Euro.Am 16. Mai 2020 konnten Bedienstete der Polizeiinspektion Litschau zwei in Groß Siegharts, Bezirks Waidhofen an der Thaya gestohlene mit GPS-ausgestattete E-Bikes auf einem Dachboden im Gemeindegebiet von Haugschlag sicherstellen. Dabei flüchtete einen vorerst unbekannten Mann und konnte nach erfolgreicher Fahndung vorläufig festgenommen werden. Die weiteren Ermittlungen wurden von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, übernommen. Beim Festgenommenen handelt es sich um einen 47-jährigen polnischen Staatsbürger, gegen den bereits eine Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt wegen Eigentumsdelikten bestand. Die Kriminalisten konnten einen 59-jährigen polnischen Staatsbürger aus dem zweiten Wiener Gemeindebezirk als weiteren Beschuldigten zu der Einbruchsdiebstahls-Serie ausforschen. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt konnte der 59-Jährige von Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, mit Unterstützung des Einsatzkommandos Cobra am 14. Juli 2020 in Wien festgenommen werden. Bei der von der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt angeordneten Hausdurchsuchung stellten die Beamten in der Wohnung des Beschuldigten ein russisches Maschinengewehr sicher. An seinem niederösterreichischen Zweitwohnsitz konnten weitere Waffen und Munition sichergestellt werden. Gegen den 59-Jährigen besteht ein aufrechtes Waffenverbot. Er ist zum Besitz der Waffen geständig.Die beiden polnischen Staatsbürger zeigten sich zu den Einbruchsdiebstählen nicht geständig. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt in die dortige Justizanstalt eingeliefert.Durch weitere umfangreiche Erhebungen konnte als Hehler der gestohlenen Schmuckgegenstände ein 63-jähriger österreichischer Staatsbürger ausgeforscht werden. Er wird der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt angezeigt.Tatörtlichkeiten: ? 5 Tathandlungen in Wien? 3 Tathandlungen im Bezirk Waidhofen/Thaya? 2 Tathandlungen in Wiener Neustadt? 2 Tathandlungen im Bezirk Gmünd? 1 Tathandlung im Bezirk Korneuburg? 1 Tathandlung im Bezirk Baden? 1 Tathandlung im Bezirk Krems? 1 Tathandlung im Bezirk MödlingKlärung einer Serie von Wohnhauseinbrüchen in NÖ und OÖ:Beginnend ab September 2020 verübte eine vorerst unbekannte Tätergruppe zahlreiche Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser in NÖ und OÖ, wobei die Zylinderschlösser der Türen mit einem Werkzeug gewaltsam abgedreht wurden. Die Täter erbeuteten vorwiegend Bargeld und Schmuck. In einigen Fällen wurden auch Schlafzimmer nach Wertsachen durchsucht, wobei die Bewohner zum Tatzeitpunkt schliefen.Bei Wohnhauseinbrüchen in der Nacht von 11. auf 12. September 2020, im Gemeindegebiet von Zelking-Matzleinsdorf, Bezirk Melk, wurde auch eine Geldbörse gestohlen, in der sich eine Bankomatkarte samt PIN-Code befand. Unmittelbar nach der Tat tätigte ein maskierter Mann mehrere Behebungen bei einem Geldausgabeautomaten in St. Pölten.Bedienstete des Landeskriminalamtes NÖ, Ermittlungsbereich Diebstahl, konnten nach akribischen Ermittlungen und Zeugenbefragungen ein mögliches Täterfahrzeug mit Wiener Zulassung ermitteln und einen Tatzusammenhang mit einer Einbruchsserie in der Nacht von 14. auf 15. September 2020 im Bezirk Amstetten feststellen.Nach intensiven Überwachungs- und Fahndungsmaßnahmen klärten die Kriminalisten die Identität von zwei Tatverdächtigen und erwirkten eine Festnahmeanordnung bei der Staatsanwaltschaft Krems an der Donau. Es handelt sich um einen 33-jährigen und einen 52-jährigen Mann; beide rumänische Staatsbürger.In der Nacht von 20. auf 21. September 2020 kam es erneut zu einer Serie von Einbruchsdiebstählen in Wohnhäuser im Bezirk Melk. Bedienstete der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnten die zwei bereits ausgeforschten Beschuldigten in den Vormittagsstunden des 21. September 2020 in Wien 15. anhalten und festnehmen. Im Zuge der Anhaltung gelang es einen dritten Tatverdächtigen – einen 49-jährigen rumänischen Staatsbürger – vorläufig festzunehmen.Im Tatfahrzeug sowie bei angeordneten Hausdurchsuchungen in Wien 15. und im Gemeindegebiet von Parndorf wurden Einbruchswerkzeuge sowie ein Teil der Beute im Gesamtwert von mehr als 32.000 Euro vorgefunden und sichergestellt.Dieser Tätergruppe konnten 3 Einschleichdiebstähle sowie 20 Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser, mit einer Gesamtschadenssumme von mehr als 100.000 Euro nachgewiesen werden. Der Tatzeitraum erstreckt sich von 3. bis 21. September 2020. Die Tatorte befinden sich in Niederösterreich (Bezirke Horn, Waidhofen/Thaya, Gmünd, Bruck/Leitha, Melk, Amstetten, Scheibbs) sowie in Oberösterreich (Bezirke Vöcklabruck, Grieskirchen).Der 33-Jährige und der 52-Jährige zeigten sich geständig; der 49-Jährige ist nicht geständig. Alle drei Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems an der Donau in die dortige Justizanstalt eingeliefert. Seitens des Landeskriminalamtes Niederösterreich werden die Ermittlungen zu möglichen weiten Straftaten fortgeführt.Maßnahmen zur Bekämpfung von Dämmerungseinbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser (DWE)Beginnend mit der kalten Jahreszeit – im Zeitraum zwischen Oktober und März – machen sich Kriminelle die schon früher einbrechende Dunkelheit für Einbruchsdiebstähle in Wohnräume zu Nutze, wobei die meisten Einbrüche im Zeitraum zwischen 17 und 20 Uhr, bevorzugt in Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und ebenerdige Wohnungen stattfinden.Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Kriminalitätsform erbrachten in den zurückliegenden Jahren eine deutliche Reduktion von Dämmerungseinbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser. Mit dem Ziel, diese positive Entwicklung fortzusetzen, werden für die kommende „DWE-Saison“ eine Reihe von präventiven Maßnahmen im privaten Bereich empfohlen und ein polizeiliches Maßnahmenbündel zur Bekämpfung von Wohnraumdämmerungseinbrüchen umgesetzt.• Maßnahmen der PolizeiEin wesentlicher Teil ist die Prävention – denn der größte Erfolg ist die verhinderte Straftat. Die Öffentlichkeitsarbeit / mediale Verbreitung der Botschaften und Tipps spielt dabei eine sehr wichtige und wertvolle Rolle.Neben verstärkter Streifentätigkeit werden sowohl zivile als auch uniformierte Streifen der Bezirkspolizeikommanden und Stadtpolizeikommanden DWE-Schwerpunktaktionen durchführen. Das Landeskriminalamt NÖ richtet mit Beginn der Dämmerungszeit auch wieder eine temporäre Ermittlungsgruppe für die strukturierte und effiziente Bekämpfung der Wohnraumeinbrüche ein. Diese Ermittlungsgruppe widmet sich im Speziellen der Aufarbeitung von einlangenden Hinweisen, der Übernahme von Amtshandlungen und der Zerschlagung von organisierten DWE-Tätergruppen.• Prävention / TippsJeder Eigenheim- oder Wohnungsbesitzer kann selbst dazu beitragen, mögliche Einbrecher abzuschrecken. Viele Lichtquellen, Zeitschaltuhr, auch in Verbindung mit akustischen Signalen können helfen, Einbrüche zu verhindern. Auch aufmerksame Nachbarn, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge wahrnehmen und dokumentieren, sind dabei hilfreich. Wer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte umgehend die Polizei verständigen – keinesfalls sich dem Einbrecher in den Weg stellen und das eigene Leben riskieren!? Viel Licht sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung in einem Zimmer das Licht eingeschaltet lassen. Bei längerer Abwesenheit Zeitschaltuhren verwenden und unterschiedliche Einschaltzeiten für die Abendstunden programmieren. Im Außenbereich Bewegungsmelder und starke Beleuchtung anbringen, damit das Licht anzeigt, wenn sich jemand dem Haus nähert.? Bei längerer Abwesenheit einen Nachbarn ersuchen, die Post aus dem Briefkasten zu nehmen, um das Haus oder die Wohnung bewohnt erscheinen zu lassen. Aus demselben Grund im Winter Schnee räumen oder räumen lassen.? Keine Leitern, Kisten oder andere Dinge, die dem Täter als Einstiegs- bzw. Einbruchshilfe können, im Garten liegen lassen. Außensteckdosen ab- oder wegschalten.? Lüften nur wenn man zu Hause ist, denn gekippte Fenster oder Terrassentüren sind ganz leicht zu überwinden. Achtung – Versicherungen zahlen nicht, da kein Einbruch, sondern eventuell nur ein Diebstahl vorliegt.? Terrassentüren mittels Rollbalken oder Außenjalousien sichern. Alarmanlage und Videoüberwachungsanlage installieren. Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen.? Vor der Anschaffung von mechanischen oder elektronischen Sicherungseinrichtungen die kostenlose und objektive Beratung durch die Kriminalpolizeiliche Beratung in Anspruch nehmen.? Besonders wertvoll bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität ist eine gute Nachbarschaft, wenn in der Siedlung eingebrochen wurde und man sich untereinander verständigen kann, ob jemand was gesehen hat, oder vielleicht mit Hinweisen aus der eigenen Videoüberwachungsanlage weiterhelfen kann.? Nicht zögern, bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die Polizei zu verständigen. Die Meldung einer verdächtigen Wahrnehmung bei der Polizei verursacht dem Anzeiger KEINE Kosten.? Auch verdächtige Wahrnehmungen im Bereich von öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahnhöfe, Bahnlinien) melden, da diese von den Tätern bevorzugt als Transportmittel zu den Tatorten verwendet werden.? Eigentumsverzeichnis für Wertgegenstände anlegen. Vorwiegend werden Bargeld, Münzen, Schmuck, Uhren, Digitalkameras, Laptops und Handys gestohlen. Das Verzeichnis hilft im Falle eines Diebstahls bei der Fahndung und bei der Zuordnung von sichergestellten Gegenständen.? Beachten Sie auch mögliche Förderungsangebote des Landes Niederösterreich und Ihrer Wohnsitzgemeinde bei Investitionen zur Absicherung ihres Eigenheimes.
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in Niederoesterreich
Einbruchsserien geklärt – DWE Saison
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