4 Festnahmen nach Betrugshandlungen mit dem Kautionstrick
4 Festnahmen nach Betrugshandlungen mit dem Kautionstrick Presseaussendung der Polizei Niederösterreich4 Festnahmen nach Betrugshandlungen mit dem KautionstrickUmfassende Ermittlungen durch Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Betrug, und internationale Zusammenarbeit führten zur Festnahme von vier Beschuldigten nach Betrugshandlungen mit dem Modus „falsche Polizisten“ bzw. dem Kautionstrick.Vier Fakten im Bezirk Tulln, mit einer Gesamtschadenssumme von rund 180.000 Euro konnten geklärt werden.Beim Kautionsbetrug melden sich unbekannte Täter bei den meist älteren Opfern, geben sich als Kriminalbeamte aus und teilen mit, dass die Tochter/der Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und eine Kaution bezahlt werden müsse. Sollte die Kaution in meist fünfstelliger Höhe nicht bezahlt werden, müsse die Tochter/der Sohn eine Haftstrafe verbüßen.Aufgrund intensiver operativer Ermittlungstätigkeiten und der engen Zusammenarbeit mit den polnischen Polizeibehörden gelang es den ermittelnden Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, eine polnische Tätergruppe auszuforschen.Am 16. November 2021, gegen 23.10 Uhr, nahmen Bedienstete der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des Landeskriminalamtes Niederösterreich zwei polnische Staatsbürger im Alter von 38 und 45 Jahren, sowie eine polnische Staatsbürgerin im Alter von 27 Jahren in 1160 Wien fest. Die 27-Jährige steht im Verdacht, als Abholerin bei Kautionsbetrugshandlungen tätig gewesen zu sein. Zum Zeitpunkt der Festnahme wollte sie in ein polnisches Fahrzeug einsteigen, um in ihre Heimat zurückzureisen. Im selben Fahrzeug befanden sich auch die beiden Männer.Der 38-Jährige und der 45-Jährige sind verdächtig, innerhalb dieser kriminellen Organisation als Fahrer zwischen Polen und Österreich fungiert zu haben. Nach einer vollendeten Tathandlung wird die Beute zumeist sofort ins Heimatland verbracht.Im Zuge der sofort durchgeführten Personsdurchsuchung stellten die Ermittler bei der Frau einen Bargeldbetrag in der Höhe von 50.000 Euro sowie Golddukaten im Wert von 22.000 Euro sicher. Sie hatte die Wertgegenstände bei sich in der Unterwäsche versteckt.In weiterer Folge konnte zuerst ein Kautionsbetrug, der am 16. November 2021, gegen 13.30 Uhr, im Gemeindegebiet von Klosterneuburg, Bezirk Tulln, zum Nachteil einer 85-jährigen Pensionistin vollendet wurde, geklärt werden.Die 27-Jährige zeigte sich zu dieser Betrugshandlung geständig; weitere Tathandlungen bestritt sie im Zuge der Beschuldigtenvernehmung.Die beiden Männer machten keine glaubwürdigen Angaben zum Sachverhalt.Die drei Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.Nach der Durchführung weiterer umfassender Ermittlungstätigkeiten, forschten die Kriminalisten des Ermittlungsbereiches Betrug einen weiteren Verdächtigen aus.Ein 33-jähriger polnischer Staatsbürger soll als sogenannter Logistiker bzw. Auftraggeber von Polen aus tätig gewesen sein. Diese Funktion beim Modus Kautionsbetrug nimmt eine führende Rolle in der organisierten Clanstruktur ein.Gegen den 33-Jährigen wurde von der Staatsanwaltschaft St. Pölten ein Europäischer Haftbefehl erlassen. Bei einer geplanten Zugriffsaktion der polnischen Kriminalpolizei, unter Mitwirkung des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Betrug, erfolgte am 20. Jänner 2022 die Festnahme an seiner Wohnadresse im Westen von Polen. Der Beschuldigte befindet sich seither in Poznan, Polen, in Untersuchungshaft.Er steht im Verdacht, seine Mittäter über die Tatpläne instruiert und zur Einreise nach Österreich aufgefordert zu haben. Darüber hinaus soll er die In- und Außerlandesbringung der Abholer samt Beute organisiert haben.Aufgrund der Ermittlungsergebnisse des Landeskriminalamtes Niederösterreich können der polnischen Tätergruppe zumindest vier vollendete Kautionsbetrugshandlungen im Bezirk Tulln zugeordnet werden. Der Tatzeitraum erstreckt sich von 4. bis 16. November 2021.Presseaussendung vom 07.02.2022, 09:18 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück