2 mutmaßliche Schlepper im Bezirk Mistelbach festgenommen Presseaussendung der Polizei NiederösterreichDurch das Polizeikooperationszentrum Drasenhofen erlangte die Polizei Niederösterreich am 21. Oktober 2024, gegen 14.40 Uhr, Kenntnis, dass die tschechische Polizei ein vermeintliches Schlepperfahrzeug in Richtung Österreich verfolgt. Der Lenker des Pkws soll sich in Tschechien mehreren Anhalteversuchen widersetzt und dabei ein Polizeifahrzeug beschädigt haben. Daraufhin wurden mehrere Polizeistreifen des Bezirkes Mistelbach und der Autobahnpolizeiinspektion Großkrut der Fahndung beigezogen.Das Schlepperfahrzeug reiste mit weit überhöhter Geschwindigkeit über die Grenzkontrollstelle Reintal in das österreichische Bundesgebiet ein und bog im Ortsgebiet auf die LB 47 in Richtung Poysdorf ab. Dabei wurde es von zwei tschechischen Polizeifahrzeugen verfolgt. Im Ortsgebiet von Ketzelsdorf durchbrach der verdächtige Pkw eine Straßensperre der Polizei und flüchtete mit weit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Poysdorf. Von den tschechischen Polizisten wurde mehrmals versucht, das Fahrzeug anzuhalten. Dabei versuchte der Lenker des Schlepperfahrzeuges die Polizeistreife abzudrängen. Im Ortsgebiet von Poysdorf übersetzte der Lenker des Schlepperfahrzeuges die Kreuzung mit der LB 7 ungebremst und fuhr in Richtung Kleinhadersdorf weiter. Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug war mit einer Geschwindigkeit von mehr als 150 km/h im Ortsgebiet unterwegs. Im Bereich einer Kreuzung umfuhr der Lenker des Fahrzeuges eine Straßensperre über ein angrenzendes Feld. Dabei wurde von einem österreichischen Beamten ein Schuss aus der Dienstwaffe auf das Schlepperfahrzeug abgegeben, um die Anhaltung, sowie die Festnahme des vorerst unbekannten Täters zu erzwingen. Bei der Schussabgabe wurden keine Personen verletzt. Der Pkw-Lenker setzte seine Flucht in Richtung Mistelbach fort. Kurz vor dem Ortsgebiet von Mistelbach bog das Fluchtfahrzeug in einen vorerst befestigten Feldweg ab. Die Nachfahrt führte anschließend über ein unbebautes Feld weiter, wo das Fahrzeug zum Anhalten gezwungen werden konnte. Dabei wurde ein Polizeifahrzeug beschädigt. Von den eingesetzten Polizeibediensteten wurden die beiden Beschuldigten im Alter von 23 und 29 Jahren, beide pakistanische Staatsbürger, vorläufig festgenommen. Bei der Festnahme des 29-jährigen Fahrzeuglenkers konnte auch eine geringe Menge Suchtgift aufgefunden und sichergestellt werden. Der Fahrzeuglenker, der keine Lenkberechtigung besitzt, dürfte bei einem Verkehrsunfall in Tschechien Verletzungen unbestimmten Grades erlitten haben und wurde im Landesklinikum Mistelbach ambulant behandelt.Im rückwärtigen Fahrgastraum befanden sich insgesamt neun illegal in Österreich aufhältige Personen, darunter vier unmündige Personen. Diese neun Personen waren während der gesamten Schleppung und Fluchtfahrt ohne entsprechende Rückhalteeinrichtungen oder sonstige Schutzvorrichtungen im Fond des Fahrzeuges untergebracht. Durch das Fluchtverhalten des Schlepperfahrzeuges bestand für die geschleppten Personen eine akute Gefahr für Leib und Leben. Drei Personen wurden bei dieser Fahrt leichten Grades verletzt und im Landesklinikum Mistelbach ambulant behandelt. Alle neun Personen stellten einen Antrag auf internationalen Schutz.Durch das rücksichtslose und aggressive Fahrverhalten des 29-jährigen Beschuldigten bestand in mehreren Situationen die Gefährdung der körperlichen Sicherheit und Unversehrtheit der bei der Fahndung beteiligten Polizeikräfte.Die Amtshandlung wurde von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel, übernommen. Nach bisherigen Ermittlungen soll die Schleppung von Ungarn beginnend, über die Slowakei nach Tschechien und in der Folge in Richtung Deutschland geplant gewesen sein. Während der Fahrt soll es auch zu Unstimmigkeit zwischen den geschleppten Personen und den Schleppern gekommen sein, woraufhin die geschleppten Personen von den Insassen eines Begleitfahrzeuges mit Waffen bedroht und zur Weiterfahrt aufgefordert worden sein sollen. Die beiden Beschuldigten waren großteils geständig und wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.Die Ermittlungen zu den Insassen des Begleitfahrzeuges und den Hintermännern werden fortgesetzt.Presseaussendung vom 23.10.2024, 13:44 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück
admin
in Niederoesterreich