Kriminalpolizeiliches Jahresresümee 2021

In Kärnten wurden 2021 im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich viele Delikte zur Anzeige gebracht. Die Gesamtkriminalität ist somit im Zehn-Jahres-Trend weiter rückläufig bzw. hält sich im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau. Die Aufklärungsquote konnte insgesamt auf 63,3 Prozent gesteigert werden. Die Deliktsbereiche Suchtmittelkriminalität und Cybercrime bleiben weiterhin die Herausforderungen.GesamtkriminalitätDie Zahl der Anzeigen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent auf 21.004 Anzeigen angestiegen (2020: 20.986). Im Zehnjahresvergleich ist ein deutlicher Rückgang zu erkennen. 2012 wurden 29.819 Delikte zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote hat sich 2021 um 1,5 Prozentpunkte auf 63,3 Prozent erhöht (2020: 61,8).Gewaltkriminalität3.462 Gewaltdelikte wurden 2021 angezeigt, ein Plus von 7,6 Prozent zum Vorjahr (2020: 3.217 Delikte). Vor 10 Jahren wurden noch 3.900 Gewaltdelikte zur Anzeige gebracht. Bei 65,5 Prozent der begangenen Taten gab es zumindest ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Täter und Opfer (2.516 Täter-Opfer-Beziehungen). 2021 war, wie die Jahre zuvor, das am meisten verwendete Tatmittel die Stichwaffe. Sie kam bei 96 Delikten zum Einsatz. 2021 wurden drei vollendete Morddelikte erfasst, bei denen zwei Frauen und ein Mann getötet wurden (2020: drei Frauen). 2021 wurden 49 Anzeigen wegen Vergewaltigung erstattet (2020: 36). Ein Rückgang konnte im Bereich der Raubkriminalität dokumentiert werden (2020: 46 Anzeigen, 2021: 36 Anzeigen). 2021 wurden im Deliktsfeld „Gewalt in der Privatsphäre“ 941 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr (795) stieg dieses Deliktsfeld in diesem Jahr an.2021 wurden 36 Polizisten im Dienst verletzt, eine Zahl, die sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert hat (2020: 37).EigentumskriminalitätDie Eigentumskriminalität insgesamt ist in Kärnten 2021 um 9,7 % auf 4.357 Anzeigen gesunken (2020: 4.826 Anzeigen). 2021 wurden der Polizei in Kärnten 176 Anzeigen wegen Einbruchs in einen Wohn¬raum (Wohnhaus oder Wohnung) gemeldet (2020: 286). Das entspricht einem Rückgang von 38,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich dazu gab es im Jahre 2012 noch 594 Wohnraumeinbrüche. Der Diebstahl von Kfz ist 2021 mit 58 angezeigten Delikten gestiegen (2020: 47). Weiterhin stark gesunken ist die Anzahl der Taschen- und Trickdieb¬stähle. 2021 wurden 80 Anzeigen gestellt, was somit den Tiefststand der letzten zehn Jahre darstellt. 2012 waren es noch 1.354 Anzeigen.SuchtmittelkriminalitätDas strategische Ziel der Polizei Kärnten war in diesem Bereich, wie schon in den Jahren zuvor, auch für 2021 die Suchtmittelkriminalität weiterhin verstärkt und konsequent zu bekämpfen. 2021 wurden 2.488 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht, ein Minus von 1,5 Prozent (2020: 2.525). Die trotz der Covid19-Maßnahmen gleichbleibend hohe Anzahl an Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz zeigen, dass das vorgegebene Ziel der LPD Kärnten bei diesem Kontrolldelikt auch tatsächlich erfolgreich umgesetzt wurde. Im Jahr 2021 wurden 14 Suchtmitteltodesfälle verzeichnet (fünf Todesfälle im Jahr 2020).InternetkriminalitätDie Internetkriminalität ist auch 2021 weiter stark gestiegen: Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich eine Erhöhung um 41,1 Prozent. In absoluten Zahlen ergibt sich eine Steigerung um 635 von 1.544 (2020) auf 2.179 (2021) angezeigter Delikte. Vor zehn Jahren waren es lediglich 483. Bei den unter Cybercrime im engeren Sinne fallenden Anzeigen stiegen die Delikte um 13,2 Prozent von 334 (2020) auf 378 (2021).2021 wurden im Bereich des Internetbetrugs 1.231 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von 22 Prozent (2020: 1.009 Delikte). Die Erpressung im Internet stieg um 107 % von 53 (2020) auf 110 Fälle 2021. Auch die Kinderpornographie stieg um 100 % von 81 (2020) auf 162 Fälle 2021.

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