Internationale Einbruchsserie geklärt
Er wurde aufgrund seines Modus operandi der „Fensterbohrer“ genannt – seit dem 16. Oktober sitzt nun ein tatverdächtiger Kosovare in Haft. Ab dem Jahre 1997 bis heuer brach der Tatverdächtige immer wieder mit derselben Methode in Wohnhäuser in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Slowenien ein. Dem Landeskriminalamt Kärnten gelang nun federführend die Klärung dieser Einbruchsserie.Der Verdächtige ging immer nach demselben Modus operandi vor. Er bohrte mit ei-nem Handbohrer in den Fensterrahmen knapp unter dem Griff ein Loch, fuhr mit ei-nem gebogenen Draht durch das Loch und drückte damit den Griff nach oben. Ein nächtlicher Einbruch dauerte oft nur Minuten, dass Personen im Haus schliefen wurde mit einkalkuliert. Er ging sogar so weit, die Sparschweine aus den Kinderzimmern zu stehlen, während die Kinder darin schliefen.In Österreich brach er vor allem entlang der Hauptverkehrsrouten in den Bundeslän-dern Kärnten, Tirol, Salzburg und Steiermark in Häuser ein. Innerhalb weniger Tage verübte er in einem Bundesland bis zu 35 Einbrüche, dann war er wieder monatelang verschwunden. Mehrere Male wurde der Mann auch von den Bewohnern bei seinen Einbrüchen betreten, ihm gelang aber jedes Mal die Flucht. Gewalt wendete er, nach bisherigem Erkenntnisstand, aber niemals an.Durch die enge Zusammenarbeit innerhalb Österreichs, sowie mit den zuständigen Behörden in den anderen betroffenen Staaten, gelang es der Diebstahlsgruppe des Landeskriminalamtes Kärnten im Sommer des heurigen Jahres einen 45-jährigen kosovarischen Staatsangehörigen, der in Frankreich lebt, als dringend tatverdächtig auszumitteln. Koordiniert wurden die internationalen Erhebungen vom österreichi-schen Bundeskriminalamt.Die zuständige Staatsanwaltschaft Graz erließ einen internationalen Haftbefehl gegen den Kosovaren, am 16.10.2013 wurde er schließlich an der slowenisch-kroatischen Grenze festgenommen und anschließend nach Österreich ausgeliefert. Er sitzt derzeit in der Justizanstalt Graz in Untersuchungshaft.Aufgrund von Spuren konnten dem Verdächtigen bis jetzt 38 Einbrüche in Österreich, in Deutschland, in der Schweiz und in Slowenien beweiskräftig nachgewiesen werden. Auf sein Konto gehen insgesamt wahrscheinlich mehrere hundert Einbrüche mit einem enormen Schaden. Allein in den letzten zwei Jahren dürfte der Mann rund 100 Einbrüche in Kärnten verübt haben. Die diesbezüglichen internationalen Ermittlungen, auch bezüglich möglicher Komplizen, sind noch nicht abgeschlossen und werden wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der Tatverdächtige schweigt bisher gegenüber der Polizei.Kostenlose Beratung und Präventionsfolder erhalten Sie auf jeder Polizeiinspektion.