Großer Erfolg für ARGE „Ferrara“
Seit Anfang Oktober 2018 ermittelte der Kriminaldienst des BPK Klagenfurt Land, Suchtgiftgruppe, gemeinsam mit Suchtmittelermittlern des SPK Klagenfurt und des Landeskriminalamtes Kärnten gegen einen nigerianischen Suchtgiftring. Am Freitag, den 9. August präsentierten Hauptmann Philipp Glanzer, BA sowie Chefinspektor Gottlieb Schrittesser und Gruppeninspektor Mario Wurzer das Ergebnis dieser Ermittlungen.Aufgrund der Erstermittlungen ergab sich der Verdacht, dass diese kriminelle Vereinigung seit zumindest 2017 größere Mengen Heroin, Kokain und Cannabis von Italien nach Kärnten schmuggelt und im Gr0ßraum Klagenfurt gewinnbringend an Abnehmer verkauft. Auf diese Erstermittlungen gestützt wurde die ARGE „Ferrara“ gegründet. Unter Leitung des Kriminaldienstes Klagenfurt Land konnten in umfangreichen und zeitintensiven Ermittlungen 19 nigerianischen Staatsbürger, im Alter zwischen 21 und 28 Jahren, und einen 68-jährigen österreichischen Staatsbürger mit nigerianischen Wurzeln der Suchtgifthandel in Rahmen einer kriminellen Vereinigung nachgewiesen werden.Unter Führung von zwei Personen wurden von Suchtgiftkurieren große Mengen Heroin und Kokain aus dem Gr0ßraum Ferrara (Italien) nach Kärnten geschmuggelt. In ihren Wohnungen in Klagenfurt wurden die Drogen von den zwei führenden Köpfen für den Straßenverkauf aufbereitet und über ein eigens angelegtes Verteilernetzwerk an unterschiedliche sogenannte Läufer (Straßendealer) zum gewinnbringenden Verkauf weitergegeben. Dabei traten drei Personen als „Kommandanten“ der Läufernetzwerke auf und fungierten als Kontaktpersonen zu etwa hundert Suchmittelabnehmer. Bei diesen Kommandanten wurden die Drogen telefonisch bestellt. Nach Vereinbarung der Übergabeorte wurden Straßendealer zur Übergabe eingesetzt.Im Laufe der Ermittlungen stießen die Beamten dann auch auf den österreichischen Staatsbürger mit nigerianischen Wurzeln. Dieser Mann steht im dringenden Verdacht die erlösten Gewinne mittels Geldboten nach Nigeria gebracht zu haben. Dort wurden die Gelder an weitere Mittelsmänner übergeben und auf unterschiedliche Konten der Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung eingezahlt.Nach derzeitigem Ermittlungsstand steht diese kriminelle Vereinigung im Verdacht, seit Dezember 2019 insgesamt 3000 g Heroin und 2000 g Kokain mit einem Straßenverkaufswert von ca. 450.000 Euro, sowie eine derzeit noch nicht bekannte große Menge Cannabis im Gr0ßraum Klagenfurt gewinnbringend verkauft zu haben.