Erfolg für Operation „Angel“
Umfangreiche Ermittlungen des LKA, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, führten im Jänner 2020 zur Zerschlagung eines Suchtgiftringes. Im Zuge der Erhebungen wurde auch ein fingierter Raubüberfall auf ein Wettlokal in Klagenfurt/WS im September 2019 geklärt.Die Ermittlungen gegen eine kriminelle Vereinigung, welche ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus Einnahmen aus dem organisierten Suchtgifthandel bestritt, wurden im Jänner 2019 unter dem Namen „Operation Angel“ eingeleitet und fanden im Jänner dieses Jahres bei mehreren Zugriffsaktionen in Klagenfurt/WS, Villach, Krumpendorf/WS und Völkermarkt ihren Abschluss. Dabei konnten Beamte des LKA sowie der Bezirkspolizeikommanden Klagenfurt-Land und Villach-Land mit Unterstützung des Einsatzkommandos EKO-Cobra sieben führende Straftäter dieser Vereinigung festnehmen und Hausdurchsuchungsbefehle vollziehen. Dabei wurde unter anderem je ½ kg Heroin und Kokain, Cannabisprodukte sowie Bargeld aus diversen Suchtgiftgeschäften sichergestellt.Der Gruppierung wird der Handel mit zumindest 7 kg Heroin im Straßenverkaufswert von ca. 350.000 Euro und von zumindest 1 kg Kokain im Straßenverkaufswert von ca. 60.000 Euro in ganz Kärnten, vorwiegend aber in den Ballungszentren Klagenfurt und Villach, aber auch in der Steiermark vorgeworfen. Das kriminelle Netzwerk bestand neben den führenden Personen aus Subdealern und Straßenläufern sowie insbesondere aus Transporteuren, die das Suchtgift vorrangig aus Slowenien ins Bundesgebiet einschmuggelten.Als Haupttäter fungierte ein 31-jähriger slowenischer Staatsangehöriger, der sich bereits wegen Drogenhandels in Haft befindet und die Geschäfte der kriminellen Vereinigung aus der Strafanstalt heraus organisierte. Die operativen Geschäfte übernahm die Lebensgefährtin des Slowenen, eine 25-jährige Österreicherin gemeinsam mit einem 26-jährigen portugiesischen Staatsbürger. Dabei waren die Frau für den Ankauf und Vertrieb von Heroin und der Portugiese für die Kokaingeschäfte zuständig. Beide befinden sich in U-Haft.Ein 50-jähriger Österreicher versorgte im Auftrag des Portugiesen die Rotlichtszene in Kärnten und der Steiermark mit Kokain. Er und vier weitere führende Mittäter, die für Transport und den Betrieb von Suchtgiftbunkern zuständig waren, warten aktuell auf ihren Prozess.Klärung des fingierten RaubesDie Ermittlungen führten zudem zur Klärung eines fingierten Raubüberfalls auf ein Wettbüro in Klagenfurt/WS im September 2019. Die 25-jährige o.a. Haupttäterin war im Jahre 2019 bei einem Wettbüro angestellt. Gemeinsam mit ihrem bereits in Haft befindlichen 31 jährigen Lebensgefährten schmiedeten sie den Plan, sich an ihrer Arbeitsstelle überfallen zu lassen. Die Raubbeute war zur Weiterführung ihres aufwändigen Lebensstiles und Finanzierung von Suchtgiftankäufen gedacht. Als Täter wurde ein 32-jähriger slowenischer Staatsbürger gewonnen und das Wettbüro Ende September 2019 tatsächlich von diesem unter Verwendung einer Langwaffe überfallen. Als „Opfer“ fungierte die Auftraggeberin selbst und übergab dem „Täter“ die Raubbeute. Das erbeutete Geld wurde zwischen Auftraggeberin und dem „Räuber“ aufgeteilt. Der Täter wurde vom LKA Kärnten ausgeforscht und im Februar 2020 in Kroatien auf Grund des von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt erlassenen Europäischen Haftbefehles festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Er ist zur Tathandlung umfassend geständig.