Das Bundeskriminalamt warnt vor einer neuen Welle von Betrugshandlungen gegen österreichische Unternehmen. Unternehmen werden von angeblichen Geschäftskunden kontaktiert und über die Änderung der Bankverbindungen informiert.Das Bundeskriminalamt (BK) warnt vor Business E-Mail Compromise (BEC). Dabei handelt es sich um eine Betrugsform, der zumeist Unternehmen zum Opfer fallen, die internationale Geschäftsbeziehungen pflegen. Beim BEC übernehmen Betrüger entweder E-Mail-Konten von Firmen oder erstellen eigene E-Mail-Konten, die den echten E-Mail-Adresse nahezu gleichen. Dann werden jeweils deren Partnerfirmen kontaktiert und über angebliche Änderungen der Bankverbindungen informiert. Die Täter agieren damit vermeintlich im Namen des eigentlichen Geschäftspartners und ersuchen ihre Opfer zukünftige oder ausstehende Zahlungen auf ein anderes Bankkonto als üblich zu überweisen. So werden die Zahlungen auf ein Konto der Täter umgeleitet und danach schnellstmöglich weitertransferiert oder behoben.Glück im UnglückEin österreichisches Unternehmen erhielt im April und Mai 2020 von einem angeblichen Partnerunternehmen die Mitteilung, dass das Verrechnungskonto für Zahlungen geändert wurde. Die verwendete E-Mail-Adresse wurde jedoch von den Tätern eigens angelegt und unterschied sich lediglich in einem einzelnen Buchstaben von der tatsächlichen E-Mail-Adresse des Geschäftspartners. Trotz Einhaltung interner Sicherheitsmechanismen gelang es den Tätern, das Unternehmen zu Zahlungen von insgesamt 600.000 Euro zu bewegen. Da jedoch die Zahlungsdetails der Täter unrichtig waren, wurde der Betrug in letzter Minute noch bemerkt und die Zahlungen retourniert.Tipps zum Schutz Gerade in Zeiten in denen das Homeoffice vermehrt genutzt wird, zielen die Täter darauf ab, mit E-Mails Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen zu täuschen und ihre Opfer zu Zahlungen auf falsche Konten zu verleiten. Aufgrund der verstärkt auftretenden Betrugshandlungen nach diesem Muster rät das BK:• Achten Sie auf einlangende Ersuchen, die die Änderung der Zahlungsverbindungen bekannt geben und verifizieren Sie diese jedenfalls, bevor Sie die nächste Zahlung leisten.• Verwenden Sie für die Verifizierung unbedingt einen anderen Kommunikationskanal, als jenen, über den der Änderungswunsch eingelangt ist.• Versuchen Sie, Ihnen persönlich bekannte Personen aus Partnerunternehmen, über die Ihnen bereits bekannten und bereits genutzten Kontaktdaten zu erreichen.• Überprüfen Sie kritisch die Schreibweise von E-Mail-Adressen von Absendern.• Beachten Sie, dass E-Mail-Adressen leicht gefälscht werden können. Diese Vorgehensweise nennt man „Spoofing“. Selbst wenn die Schreibweise exakt jene ist, die Sie von Ihrem Partner kennen, muss es sich nicht zwingend um jene von Ihrem Geschäftspartner handeln.• Achten Sie auf jede Änderung in der Kommunikation. Rechtschreibfehler, unübliche Formulierungen oder ein ungewöhnlicher Wechsel zwischen „Sie“ und „Du“ könnten ein Anzeichen für einen Täuschungsversuch sein.• Wenn Sie bereits Opfer eines derartigen Betruges geworden sind, kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihre überweisende Bank, um das Geld zurückzufordern und erstatten Sie Anzeige auf der nächstgelegenen Polizeiinspektion.
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Betrug mit Zahlungsverbindungen
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