60 Jahre FEST Klagenfurt

Die Flugeinsatzstelle Klagenfurt feierte am 16.Dezember 2019 ihr 60-jähriges Bestehen. Sie wurde 1959 errichtet, um die Polizei bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen und bei Katastrophen und Notfällen Hilfe zu leisten.Die Flugeinsatzstelle wurde am 16.Dezember 1959 am Flughafen Klagenfurt errichtet. Als Fluggerät wurde ein Flächenflugzeug der Marke Piper PA-18 eingesetzt, mit dem Johann Werginz, dem Dienststellenleiter bis 1979, am 2. August 1960 eine fliegerische Höchstleistung gelang. Er landete zum ersten Mal auf dem höchsten österreichischen Außenlandeplatz oberhalb der Adlersruhe am Großglockner in ca. 3.700 Metern Seehöhe, um einen an akutem Blinddarm erkrankten Bergsteiger abzutransportieren.Flugrettungshubschrauber „Martin 5“ flog 13.600 RettungseinsätzeDa sich Hubschrauber für die Einsätze besser bewährten, wurde am 3. April 1965 der erste Hubschrauber der Type Bell 47 G2 in Klagenfurt stationiert. Dieser Hubschrauber wurde im Laufe der Zeit durch modernere Typen ersetzt. 1984 wurde mit dem planmäßigen Flugrettungsdienst in Kärnten der Weg für zweimotorige, sichere Hubschrauber eröffnet. 1999 wurde bei der Flugeinsatzstelle Klagenfurt eine Außenstelle des Hubschrauberwartungsbetriebes Wien/Meidling geschaffen.Bis zur Übernahme des Notarzthubschrauberdienstes am 1. Juli 2001 durch die ÖAMTC-Flugrettung wurden von den Piloten der Flugeinsatzstelle Klagenfurt 13.601 Rettungseinsätze geflogen. Der Flugrettungshubschrauber war unter dem Flugfunknamen „Martin 5“ bekannt.FLIR-Hubschrauber seit 2009Ab 1. Juli 2001 wurden die Aufgaben der Flugpolizei am Standort Klagenfurt wieder auf die Kernbereiche der Polizeiarbeit zurückgeführt. 2008 (EURO) wurde in Klagenfurt ein moderner, zweimotoriger Einsatzhubschrauber der Type EC135 P2+ stationiert und 2009 erfolgte in Klagenfurt die Stationierung eines neuen FLIR-Hubschraubers der Type EC135 P2+ mit Autopilot und IFR-Zulassung.Neben dem tagsüber besetzten Einsatzhubschrauber wird der FLIR-Hubschrauber seit diesem Zeitpunkt auch bei Nacht betrieben. Diese Hubschraubertype ermöglicht auch den Flugbetrieb mit Nachtsichtbrillen. Durch deren Anschaffung wurden die Sicherheit und die Effizienz bei Nachtflügen enorm erhöht. Der Schwerpunkthubschrauber führt auch Einsätze außerhalb des Bundeslandes Kärnten durch. Darüber hinaus ist diese Flugeinsatzstelle durch die Lehrtätigkeit des Leiters der Flugeinsatzstelle Klagenfurt in den Ausbildungsbetrieb (Aus- und Weiterbildung der Hubschraubereinsatzpiloten) eingebunden.Hubschrauber mit 850 PS seit 2019Seit 9. September 2019 verfügt die Flugeinsatzstelle Klagenfurt über einen neuen Hubschrauber. Bei der einmotorigen Maschine handelt es sich um den derzeit leistungsstärksten Einsatzhubschrauber in der Riege der Österreichischen Flugpolizei. Der Hubschrauber vom Typ AS350 B3 kann über 850 PS Spitzenleistung abrufen und hält damit in seiner Gewichtsklasse (leichter Mehrzweckhubschrauber) einen Höhenweltrekord mit der Landung auf dem Gipfel des Mount Everest. Im Alltag liegt die maximale Einsatzflughöhe bei rund 6.000 Metern, womit er unter Last perfekt für den Einsatz im Hochalpinen Gelände geeignet ist. Die Maschine kann inklusive Pilot sechs Personen aufnehmen. Hauptsächliches Einsatzgebiet für den Hubschrauber sind exekutivdienstliche Flüge (kriminal- und sicherheitspolizeiliche Flüge, Such- und Bergeseilflüge, Flüge im Rahmen des Katastrophenschutzes und der Ersten Allgemeinen Hilfeleistungspflicht). Aufgrund der Leistungsstärke des neuen Hubschraubermodelles ist bei zukünftigen Brandereignissen eine noch effektivere Nutzung des Löschwassercontainers möglich, um Feuerwehren bestmöglich zu unterstützen. Der Hubschrauber ist auch für Nachtsichtflüge zugelassen.Die Flugeinsatzstelle Klagenfurt wird seit 1. November 2019 von Chefinspektor Ottmar Karner geleitet. Sieben Piloten, 15 Flight- und FLIR Operatoren und insgesamt drei Hubschrauber stehen für die Sicherheit der Kärntner Bevölkerung bei Tag und bei Nacht (24-Stunden-Betrieb) zur Verfügung.

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