Zivilcorage lohnt sich

„Nicht in Panik geraten“, „keine Selbstjustiz üben“, oder „Zivilcourage kann man sich nicht kaufen“ warten Worte, die heute anlässlich der Verleihung des diesjährigen Sicherheitsverdienstpreises an die Preisträger gerichtet wurden. Friedrich Fellinger, Werner Holzinger, Christian Sziesz und ein ungarischer Staatsbürger erhielten im Rahmen einer kleinen Feier den mit insgesamt € 4.000.- dotierten Preis, der jährlich von Raiffeisen, UNIQ, bvz, und ORF ausgeschüttet wird.Von den Jurymitgliedern, zu denen auch der burgenländische Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil zählte, wurden von den zahlreichen Delikten, die sich im Vorjahr im Burgenland ereignet hatten, vier besonders Aufsehen erregende Fälle ausgewählt. Jeweils €1.000.- konnte die Preisträger heute im Hause der Raiffeisenlandesbank in Eisenstadt, begleitet von den Klängen der Musikkapelle der Landespolizeidirektion Burgenland, in Empfang, nehmen.“Zivilcourage kann man sich nicht kaufen“, „niemand soll Django spielen und seine Wahrnehmungen sofort der Polizei mitteilen“, waren eindringliche, aber auch klare Worte des Dankes, die von den Verantwortlichen an die Preisträger gerichtet wurden. „Nur durch Informationen von der Bevölkerung kann die Polizei, als eine der wichtigsten Institutionen für die Sicherheit die hohe Lebensqualität in diesem Land aufrecht erhalten“, sagte etwa Generaldirektor Dr. Rudolf Königshofer.Bezirk Neusiedl/See:Friedrich Fellinger beobachtete und meldete den Einbruchversuch bei einem Juwelier in Neusiedl/See. Der Täter konnte festgenommen werden – es wurden ihm zahlreiche weitere Delikte nachgewiesen.Er war am 05.03.2013 zu Fuß in Neusiedl/See unterwegs, als er verdächtige Geräusche wahrnahm. Diesen ging er nach und konnte beim Geschäftseingang eines Juweliers eine Person wahrnehmen. Aufgrund der verdächtigen Umstände vermutete er, dass diese Person in das Geschäft einbrechen will. Da er kein Handy bei sich hatte, ging Fellinger persönlich zur Polizeiinspektion und erstattete die Anzeige.Im Zuge der danach eingeleiteten örtlichen Fahndung konnte der Täter, ein ungarischer Staatsbürger, im Stadtgebiet von Neusiedl am See festgenommen werden. In weiterer Folge konnten ihm insgesamt 12 Einbruchsdiebstähle (Geschäfts- und PKW-ED´s) im Burgenland und Niederösterreich nachgewiesen werden, welche er im Zeitraum zwischen dem 5.11.2012 und dem 5.03.2013 verübt hatte.Die Gesamtschadenssumme betrug ca. 35.000 Euro.Bezirk Mattersburg:Werner Holzinger notierte sich das Kennzeichen des Tatfahrzeuges nach einem Raub an einer 86- jährigen Pensionistin in Zemendorf, als er dieser auf Grund ihrer Rufe zu Hilfe eilte. Die Informationen führten zur Festnahme der drei Verdächtigen.Holzinger hat am 07.07.2013 Uhr hat sich das Kennzeichen sowie Marke und Type des Tatfahrzeuges notiert und an die Polizei weitergegben. Dadurch konnten drei in Ungarn wohnhafte rum StAng am nach nur drei Stunden in Oggau festgenommen werden. Holzinger kam unmittelbar nach Tatausführung nach Hause, hörte seine Nachbarin um Hilfe rufen und konnte drei verdächtige Personen wahrnehmen, welche in das Fluchtfahrzeug stiegen und in Richtung Wr. Neustädter Straße davonfuhren. Bei der Gegenüberstellung konnte der das Fahrzeug einwandfrei identifizieren.Bezirk Oberwart:in Aufmerksamer Jäger konnte den entscheidenden Hinweis auf die Täter nach einem Raubüberfall am 15.9.2013 in Stadt Schlaining geben.Christian Sziesz bemerkte in den frühen Morgenstunden in der Nähe von Lockenhaus, wie zwei Personen unmittelbar neben einem Wald ein Feuer entzündet haben. Er sah sich die Feuerstelle an und konnte wahrnehmen, dass zwei Männer, welche einen Opel Corsa fuhren, Schuhe und Kleider verbrannten. Weiters war ihm aufgefallen, dass an diesem Morgen in der Umgebung sehr viele Polizisten präsent waren (Alarmfahndung). Deshalb gab er seine Wahrnehmung weiter. Dadurch konnte die Polizei Spuren (angebrannte Kleider und Schuhe) der Täter sichern. Unmittelbar danach wurden die Täter an dem ehemaligen Grenzübergang Rattersdorf angehalten und festgenommen.Bei einer Gegenüberstellung identifizierte er den Täter.InternetbetrugEinem 20-jähriger Mann aus Ungarn, dessen Identität aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben werden kann, wurde via Internet mitgeteilt, dass er – der User – von einen in Libyen getöteten Nato-Soldaten €12.000.000.- zur Aufbewahrung erhalten habe. Der Ungar wurde ersucht, bei der Verbringung des Geldes behilflich zu sein. Dafür würde er 20% bekommen. Zum Schein ging der Mann auf den Deal ein verständigte aber die Polizei in Österreich. Es wurde ein Treffen vereinbart. Der Täter, ein nigerianischer Staatsbürger, der sich als Diplomat ausgegeben hatte, wurde festgenommen. Der Kontakt wurde weiter aufrechterhalten und neuerliche Erhebung gepflogen, die zur Verhaftung eines eigens aus Paris angereisten französischen Staatsbürgers führten. Die Ermittlungen waren jedoch damit nicht abgeschlossen. Der Nigerianer war mit einem weiteren Täter auch noch an einem Wash-Wash-Betrug beteiligt. Einem weiteren Opfer hatte er einen Standtresor übergeben und behauptet, dass sich darin € 12.000.000.- befinden würde. Das Geld sei jedoch verunreinigt und müsse mit Chemikalien gereinigt werden. Um jedoch an das Geld zu kommen, müsse das Opfer für die Beschaffung der Chemikalien aufkommen und dafür € 39.900.- bereitstellen. Auch dieser Täter konnte nach umfangreichen Erhebungen ausgeforscht und gegen ihn ein europäischer Haftbefehl erwirkt werden.

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