Die Entwicklung der Gesamtkriminalität hat im Burgenland eine sehr positive Veränderung gebracht. Wenn man die Statistik der letzten zehn Jahre – von 2005 bis 2014 – betrachtet, so kann man feststellen, dass die in der Vergangenheit gesetzten polizeilichen Maßnahmen Wirkung gezeigt haben.Vergleicht man das Jahr 2005 mit 11.976 angezeigten Delikten mit dem Jahr 2014, mit 9.408 registrierten Fällen, so ist augenscheinlich, dass 2014 um 2.568 Straftaten weniger angezeigt wurden. Obwohl gegenüber dem Jahr 2008, wo etwa gleich viele Fälle (9.779) wie im Jahr 2014 angezeigt wurden, und die Aufklärungsquote geringfügig – um drei Prozent zurückging – gilt das Burgenland mit einer Aufklärung von 49,9 % aller gerichtlich strafbaren Handlungen noch immer als eines der sichersten Bundesländer Österreichs.Ein Vergleich der Einbrüche in Wohnungen und Häusern zeigt, dass es hier seit dem Jahre 2005 eine kontinuierliche Steigerung gegeben hat. Verzeichnete man im Jahre 2005 noch 226 Delikte, so gab es 2014 365 Fälle. Die Aufklärungsquote ist jedoch von 24 geklärten Straftaten auf 61 gestiegen.Im Gegensatz zu den Einbrüchen in Wohnungen und Häusern gab es bei den Kfz-Diebstählen im Berichtszeitraum eine Trendwende. Wurden im Jahre 2005 noch 267 Fahrzeuge gestohlen, so zeigt das Jahr 2010 mit 60 gestohlenen Fahrzeugen einen deutlichen Rückgang (um 207). Aufgeklärt konnten 15 Fälle bzw. 25 % werden. In den Jahren 2011 bis 2013 gab es wieder eine leichte Steigerung, der im Jahre 2014 mit 64 gestohlenen Fahrzeugen und einer Aufklärungsquote von 11 Fällen oder 17,2 % entgegengewirkt werden konnte.Bei der Gewaltkriminalität gab es im Jahre 2014 mit 616 angezeigten strafbaren Handlungen die wenigsten Fälle seit 2005 (642). Den Höchststand gab es 2011 mit 813 angezeigten Gewaltdelikten. Da sich in diesem Bereich der Kriminalität Opfer und Täter meist kennen, gibt es erfahrungsgemäß eine sehr hohe Aufklärungsquote, die zwischen 87,3 % (2011 niedrigster Stand) und 90,5 % (2007 höchster Stand) liegt. Im Jahre 2014 konnten 553 Fälle, das sind 89,8 % der angezeigten Delikte, aufgeklärt werden.Im Bereich der Cyberkriminalität gibt es einen starken Anstieg. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass im Jahre 2005 38 Fälle angezeigt wurden. Im Jahre 2014 wurden bereits 214 derartige Delikte zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote bereitet uns besonders in diesem Bereich Sorgen. Konnten im Jahre 2008 noch 83,6 % geklärt werden, so waren es im Jahre 2014 nur mehr 38,8 %.Ein „Umkehrtrend“ konnte im Bereich der Wirtschaftskriminalität erreicht werden. Seit dem Jahre 2005 (2.213 strafbare Handlungen) gibt es hier im Gegensatz zur Cyberkriminalität einen deutlichen Rückgang. Im Jahre 2014 wurden mit 934 strafbaren Handlungen um 1.279 Delikte weniger angezeigt als 2005. Die Aufklärungsquote liegt mit 62,2 % (2014) deutlich über dem landesweiten Prozentsatz aller aufgeklärten Kriminalfälle.Herausforderungen 2014Als besondere Herausforderung in Bezug der gesetzten kriminalpolizeilichen Maßnahmen galt die Senkung aller angezeigten Delikte. Dies ist auch gelungen. Im Burgenland gab es mit einem Rückgang um 8,3 % die deutlichste Verminderung österreichweit. Ein weiterer Schwerpunkt war die Senkung der Wirtschaftskriminalität, die Verringerung von Taschen- und Fahrraddiebstählen sowie die Bekämpfung der Kfz-Diebstähle.Umgesetzte Maßnahmen 2014 (repressiv + präventiv)Zur Sensibilisierung der Bevölkerung wurden zum Thema Cyberkriminalität mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Warnungen vor dem „Neffentrick“ oder vor Bezahlung von fingierten Rechnungen via Internet sollen ebenfalls dazu beitragen, die Bürger vor Betrugshandlungen zu schützen.Beratungen durch die Kriminalprävention werden fallweise vor Ort durchgeführt und stellen eine wichtige Unterstützung bei der Installation von Alarmanlagen in Wohnhäusern dar. Beamte des Landeskriminalamtes konnten die berüchtigte „Traktorbande“ ausforschen, gestohlene Traktoren sicherstellen und Haftbefehle erwirken. Fahnder der SOKO-Kfz waren ebenfalls sehr erfolgreich und konnten zahlreiche gestohlene Kfz sowie Kfz-Teile sicherstellen.Projekte und Maßnahmen 2015Eine weitere Herausforderung der kriminalpolizeilichen Arbeit wird im Jahre 2015 die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität sein. Der Schwerpunkt der zu setzenden Maßnahmen wird in der Verhinderung von Einbrüchen in Wohnungen bzw. Häusern, der Diebstahl von Fahrrädern sowie die Kontrollen an den Grenzen – hier vor allem in Nickelsdorf – zur Verschiebung von Diebesgut sein.
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