Selbstschutz bei tätlichen Angriffen
Gewalt ist jedes Mittel, das eingesetzt wird, um einem anderen Menschen den eigenen Willen aufzuzwingen oder etwas tun zu lassen, was er/ sie nicht will. Man kann aber Menschen nicht nur durch Anwendung physischer Mittel verletzen. Die Verletzung der Seele durch Anwendung psychischer Gewalt wiegt oft schwerer, ist nicht direkt sichtbar und daher für andere meist unverständlich. Der Heilungsprozess ist vielfach länger.So mancher denkt: Gewalt gibt es nur „irgendwo da draußen“ fernab vom persönlichen Umfeld. Gerne werden Gewaltdelikte „einschlägigen Kreisen“ zugeordnet, mit denen man weder gezielt noch zufällig Berührungspunkte hat. Ein für viele unvorstellbarer Gedanke ist, Gewalt könnte auch durch eine nahestehende Person ausgeübt werden. Genau das aber ist an der Tagesordnung.Die Statistik belegt: Gerade dort, wo sich Menschen besonders sicher und geborgen fühlen, tritt Gewalt überdurchschnittlich häufig auf: In häuslicher und vertrauter Umgebung. Gewalt hat viele Gesichter und Opfer von Gewalt sind in den meisten Fällen Frauen, Kinder und ältere Menschen. Sie alle gemeinsam sind oft von einer sozialen oder wirtschaftlichen Abhängigkeit betroffen. Häufig macht sich der Täter auch die Hilflosigkeit seines Opfers zunutze. So kommt es beispielsweise zu verbaler Gewaltandrohung, sexueller Nötigung, Beschränkung der Bewegungsfreiheit, usw.Wegweisung und BetretungsverbotDas Gewaltschutzgesetz ermächtigt die Polizei, einen Gefährder aus der Wohnung, in der die gefährdete Person lebt wegzuweisen und mit einem Betretungsverbot zu belegen. Der damit verwirklichte Grundsatz „Wer schlägt, der geht“ ermöglicht der gefährdeten Person in der vertrauten Umgebung zu bleiben.Selbstverteidigungskurse für FrauenFrauen sind immer öfter Ziel von Gewalttätern. Übergriffe enden nicht selten mit einer Vergewaltigung, wobei das Opfer sehr oft bleibende psychische und physische Schäden erleidet. Doch da gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um diese tätlichen Angriffe schon im Vorfeld zu bekämpfen. Mit nur wenigen Abwehrgriffen ist ein wirkungsvoller Schutz möglich. Widerstand schlägt 96 Prozent der Angreifer in die Flucht.Die Landespolizeidirektion Burgenland bietet daher Selbstverteidigungskurse für Frauen an. Auskunft erteilt jedes für Sie zuständige Bezirkspolizeikommando in den Bezirksvororten bzw. das Stadtpolizeikommando in der Landeshauptstadt.Eine kostenlose und vertrauliche Beratung erhalten Sie auch beimGewaltschutzzentrum Burgenland7400 Oberwart, Steinamangererstraße 4/1www.gewaltschutzzentrum.atFoto: © Landespolizeidirektion BurgenlandRückfragen: Wolfgang Bachkönig, 059133 10 1110