Retter auf dem Neusiedler See unterwegs
Die Polizei im Burgenland ist auch mit der Überwachung des Neusiedler Sees betraut. Auf diesem Gewässer werden zwischen April und Oktober etwa 235 Kontrollfahrten gefahren. Dabei kommt es immer wieder zu Einsätzen, bei denen Personen aus einer Seenot gerettet werden. Ein weiterer Bestandteil sind Kontrollen des Bootsverkehrs und dessen Richtlinien sowie die Vorbeugung bzw. Verhinderung von Diebstählen und Sachbeschädigungen.Der Neusiedler See ist nach dem Plattensee der zweigrößte Steppensee Europas. Es ist das größte abflusslose Gewässer in Mitteleuropa und liegt sowohl auf österreichischem als auch auf ungarischem Staatsgebiet. Der weitaus größere Anteil befindet sich in Österreich.Geringe Wassertiefen sowie unberechenbare Winde und Stürme sind unter anderem für die vielfältigen Gefahren auf dem See verantwortlich. Auch führen Leichtsinn und die eigene Überschätzung jährlich zu schweren Unfällen, bei denen auch Todesopfer zu beklagen sind. Die Polizistinnen und Polizisten müssen in solchen Situation und bei jeder Witterung einsatzbereit sein. Nicht selten stellen diese Einsätze auch eine Gefahr für das eigene Leben und die Gesundheit der Retter dar.Aufgrund der günstigen Windverhältnisse hat der Surfsport in den letzten Jahren einen beachtlichen Aufschwung erlebt. Auf der Suche nach dem Abenteuer ist den Freizeitsportlern oft nicht bewusst, dass sie bei schlechter Witterung ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen können. Gewitter treten oft binnen kürzester Zeit auf. Stürme können bis zu sieben Beaufort (60 km/h) erreichen. Wellen mit einer Höhe von bis zu einem Meter sind dabei keine Seltenheit. Bei solch widrigen Wetterbedingungen ist es oft schwierig, das rettende Ufer zu erreichen. Minuten entscheiden oft über Leben und Tod.Nicht nur die Rettung aus Gefahrensituationen, sondern auch die Überwachung der See- und Flussverkehrsordnung gehört zu den Aufgaben der Polizei. Unfälle zu Wasser werden ebenfalls von der Polizei bearbeitet. Die Präsenz der Polizeiboote dient auch zum Schutz und Prävention vor Einbrüchen in Seehütten, die rund um das Gewässer errichtet wurden. Für diese Tätigkeiten stehen zwei Boote in Mörbisch und je ein Boot in Neusiedl am See und Podersdorf am See zur Verfügung.Statistik der Einsätze in den vergangenen Jahren:2010: 42 Einsätze – 22 Personen unverletzt geborgen, 9 Personen verletzt geborgen,2 Tote2011: 38 Einsätze – 25 Personen unverletzt geborgen, 2 Personen verletztgeborgen, 1 Toter2012: 5 Einsätze – 3 Personen unverletzt geborgen, 2 Personen verletzt geborgen, 2 Tote2013: 21 Einsätze – 38 Personen unverletzt geborgen, 3 Personen verletzt geborgen1 Toter2014: 6 Einsätze – 6 Personen unverletzt geborgen2015: 11 Einsätze – 11 Personen unverletzt geborgen, 1 Toter