Identitätsmissbrauch
Eines der am stärksten wachsenden VerbrechenFrüher wurde eine Handtasche gestohlen, um unter anderem an persönliche Daten zu gelangen. Heute sind digitale Informationen das Ziel von Kriminellen. Über den PC wird online gekauft, es werden Verträge geschlossen sowie vertrauliche Daten und Informationen ausgetauscht. Zahlungen werden getätigt und es werden viele private Mitteilungen in soziale Netzwerke, wie Facebook oder Twitter, eingestellt. Damit steigt die Gefahr von Identitätsmissbrauch enorm an.Die Dynamik und der Umfang der täglichen Inter- und Transaktionen nehmen stetig zu. Rund 75% aller Haushalte in Österreich nutzen das Internet und geben Millionen von Euro beim Online-Shopping aus.Diese neue Art der Kriminalität im Internet erlangt so immer größere Bedeutung. Die sogenannte Cyberkriminalität folgt diesem Trend mit hoher Geschwindigkeit. So werden immer mehr Delikte wie Datenklau oder Schädigung der persönlichen Online-Reputation im und via Internet verübt.Kriminelle Aktivitäten, wie der Diebstahl personenbezogener oder persönlicher Daten, Bankverbindung, Passwörter und Login-Daten, Namen, Adressen, Geburtsdaten, Telefonnummern und E-Mail-Adressen sowie Ausweisnummern nehmen rasant zu. Die Täter sind in diesem Zusammenhang äußerst einfallsreich und operieren mit folgenden Anwendungen:Phishing – mit einem gefälschten E-Mail, wird der Internetnutzer auf eine scheinbar vertrauenswürdige Seite gelockt und aufgefordert Login-Daten preiszugeben.Pharming – wie beim Phishing werden betrügerische Webseiten zur Sammlung vertraulicher Daten verwendet. In diesem Fall werden mittels Trojanern Internetadressen der Opfer manipuliert und leiten so die Opfer auf die betrügerischen Seiten.Hacking bzw. Cracking – ungenügend gesicherte Computer werden dabei ausgespäht. Die so gesammelte Informationen (Adress- und Geburtsdaten, Kontonummern etc.) werden genutzt, um eine fremde Identität „nachzubauen“.Konventioneller Diebstahl – in diesem Fall versuchen Diebe durch Entwenden von Post, Durchsuchen von Müll oder auch den Diebstahl von Ausweispapieren an die Informationen zu gelangen, die zur Nachbildung einer fremden Identität genutzt werden können.Tipps für Ihre IdentitätssicherheitKonten regelmäßig kontrollieren – prüfen Sie regelmäßig die Kontostände und -auszüge Ihrer Bank- und Kreditkartenkonten auf Transaktionen, die nicht von Ihnen autorisiert sind.Post regelmäßig prüfen – Rechnungen, Angebotsbestätigungen, ob per Brief oder E-Mail – für Vorgänge, die Ihnen nicht bekannt sind, können auf Identitätsmissbrauch hinweisen.Wachsamkeit auch bei „Stille“ – wenn Sie bestimmte Schreiben nicht mehr erhalten, z. B. Kreditkartenabrechnungen oder Bestellbestätigungen beim Online-Shopping, kann das bedeuten, dass durch Dritte eine unbefugte Adressänderung vorgenommen wurde.Sicherheitssoftware nutzen – Wenn die Sicherheitssoftware Ihres PCs oder Smartphones den Fund von Trojanern oder anderen Schadprogrammen meldet, kann dies ein Hinweis auf Identitätsmissbrauch sein.In solchen Verdachtsfällenden sollte der Sachverhalt nur über vertrauenswürdige Kanäle, wie z.B. durch einen persönlichen Bankbesuch und einer Anzeige bei der Polizei erfolgen. Das Landeskriminalamt Burgenland gibt gerne Auskünfte hinsichtlich dieser Kriminalitätsform. Im Falle einer solch gelagerten Straftat stehen Spezialisten für diese moderne Polizeiarbeit zur Verfügung. Gerald Koller