Da jede Polizistin und jeder Polizist mit der latenten Gefahr eines gefährlichen Einsatzes leben muss, scheint es unerlässlich, durch ständiges Training immer gerüstet zu sein. Daher gibt es in Österreich bereits seit dem Jahre 2003 das Einsatztraining, an dem alle Exekutivbeamtinnen- und beamten verpflichtend teilzunehmen haben. Dabei wird versucht, alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf Ernstfälle praxisnah vorzubereiten.Im Burgenland gibt es derzeit 27 Einsatztrainer, davon eine weibliche Einsatztrainerin, die unter der Leitung des Landeseinsatztrainers KontrInsp Thomas Gallos (der dem BM.I direkt untersteht) für die Aus- bzw. Weiterbildung der Polizistinnen und Polizisten verantwortlich sind.Das BM.I gibt den Landestrainern Jahresschwerpunkte vor, die beim Einsatztraining umgesetzt werden müssen. An den Jahresschwerpunkten beteiligen sich Mitarbeiter des BM.I, Bundestrainer und Landestrainer aus ganz Österreich, wobei auch Anliegen jedes einzelnen Einsatztrainers mit einbezogen werden.Die Vorgaben des BM.I werden an den sogenannten Koordinationstagen besprochen. So wird an diesen Tagen die Durchführung auf Programmschwerpunkte, Örtlichkeiten, Organisation, Logistik, Versorgung etc. koordiniert und auch der Ablauf geübt, damit das Training reibungslos abgehalten werden kann.Die Umsetzung des Einsatztrainings erfolgt in drei Dritteln eines Kalenderjahres an drei Schulungsgebieten, Nord-, Mittel- und Südburgenland. So werden beim Einsatztraining gewisse Grundtechniken und Handlungsabläufe, wie richtige Stehposition bei einer Festnahme, Anlegen der Handfesseln… gelehrt, damit diese bei allen Einsatzkräften automatisiert werden. In diesem Jahr, dem dritten Übungsdrittel, wird das Thema „Amok-Sonderlagen“ in Theorie und Praxis mit einem Szenarientraining, das ein realitätsnahes Rollenspiel umfasst, durchgeführt werden. Dabei wird mit Farbpatronen ( FX- Ausrüstung ) und mit Videoanalyse gearbeitet. Dabei lernen die Polizisten sich selbst in Bezug auf Stärken und Schwächen zu bewerten und sammeln jede Menge an Erfahrungen, um sie auf eine extreme Einsatzsituation, einen Amoklauf, einer nicht alltäglichen, dienstlichen Situation vorzubereiten. Das Einsatztraining besteht neben dem „Interaktiven Szenarientraining“ aus noch weiteren drei Fachteilen wie „Schießausbildung“, „Einsatztechnik“ und „Einsatztaktik“. Bei der Schießausbildung wird verstärkt darauf geachtet, dass die Handhabung mit den Dienstwaffen verbessert wird. Die Dienstwaffen müssen, ohne die Aufmerksamkeit vom Gegenüber abzuwenden, gezogen, versorgt, gewechselt und zielgerecht eingesetzt werden. In der Einsatztechnik wird die situationsbedingt angemessene Anwendung von Körperkraft trainiert. In der Einsatztaktik werden sowohl allgemein gültige und spezielle taktische Grundmuster vermittelt, mit Schwerpunkt auf die Fähigkeit zum aufgabengeteilten und koordinierten Einschreiten. Der Standard dieser Ausbildung hängt in erster Linie von der Qualität der Einsatztrainer ab, denen ein hohes Maß an Verantwortung abverlangt wird und deshalb, haben sie auch verpflichtend, regelmäßig an Fortbildungen und Seminaren teilzunehmen.
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Gerüstet für gefährliche Einsätze
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