Frauen bei der Polizei

Im November 1991 wurden die ersten Frauen in der Bundeshauptstadt zu Polizistinnen ausgemustert.Mit Abschluss dieses Lehrganges wurden die jungen Damen zum ersten Mal ihren männlichen Kollegen in allen Bereichen gleichgesetzt. Die 13 Inspektorinnen aus Wien, Niederösterreich und zwei aus dem Burgenland versahen anschließend ihren Dienst in den Bezirken Innere Stadt, Leopoldstadt, Favoriten und Fünfhaus.Bereits 1965 wurden in Wien Frauen in den Polizeidienst aufgenommen, welche damals im ruhenden Verkehr sowie für die Überwachung der Kurzparkzonen eingesetzt wurden. Die Öffentlichkeit und auch die Medien zeigten zu diesem Thema größtes Interesse. Aus diesem Grund wurde eine spezielle „polizeiliche Modeschau“ veranstaltet, bei der eines der drei vorgeführten Uniformmodelle ausgewählt wurde. Nach der Ausmusterung am 1. Oktober 1967 wurden die Beamtinnen dem Wachzimmer Stubenring im ersten Wiener Gemeindebezirk zugeteilt. In den darauffolgenden Jahren beendeten viele von ihnen das Dienstverhältnis aufgrund familiärer Umstände. Nur die wenigsten absolvierten ihren Dienst bis zum Antritt des Ruhestandes. Dies war mitunter ein Grund, warum kein weiterer Kurs mehr aufgenommen wurde.Im Kriminaldienst findet man das weibliche Geschlecht bereits seit dem Jahr 1945. Diese Kolleginnen waren zu dieser Zeit aber nur mit Amtshandlungen im Bereich der Jugendpolizei betraut. Erst 1951 wechselten diese Kriminalbeamtinnen in den regulären Dienst und verdienten ab diesem Zeitpunkt dasselbe, wie ein männlicher Ermittler (Quelle: Öffentliche Sicherheit).Im Jahr 1984 kamen bei der österreichischen Bundesgendarmerie zum ersten Mal Beamtinnen zum Einsatz. Sie wurden zunächst in erster Linie in Bereichen von Sittlichkeitsdelikten zum Kriminaldienst herangezogen. Erst zu Beginn der neunziger Jahre verstärkten weibliche Uniformträgerinnen die Gendarmerie und übernahmen Amtshandlungen des Grenzdienstes der sogenannten Grenzgendarmerie. Nach Absolvierung eines sechsmonatigen Ergänzungslehrganges wurden sie anschließend in den „vollwertigen“ Gendarmeriedienst eingegliedert.Heute verrichten 142 Frauen Exekutiv- und 13 Frauen Verwaltungsdienst im Burgenland. Eine davon ist Revierinspektorin Verena Heilimann. Sie versieht ihren Dienst seit dem 1. September 2014 in der Personalabteilung der Landespolizeidirektion Burgenland. Ihre Karriere begann sie 1998 in Wien, wo sie ihre ersten Praxiserfahrungen in Liesing und Favoriten sammelte. Nach abgelegter Dienstprüfung, im Mai 2000, wechselte sie wieder für zwei Jahre nach Favoriten ehe sie ab 2002 der Diensthundeabteilung als Hundeführerin angehörte. Ab 2007 widmete sich Kollegin Heilimann dem Kriminaldienst in der Polizeiinspektion Zohmanngasse und war im Speziellen für die Opferschutzarbeit zuständig. Am 1. Jänner 2013 wurde ihrem Versetzungsgesuch zur Landespolizeidirektion Burgenland stattgegeben und sie trat ihren Dienst in der Polizeiinspektion Ruster Straße in Eisenstadt an, wo sie bis zur Versetzung in die Personalabteilung tätig war. „Ich kann auf eine sehr abwechslungsreiche berufliche Laufbahn zurückblicken und mag den Kontakt zu den Menschen. Dies ist auch der Grund, warum ich diese Berufswahl getroffen habe“, sagt Heilimann abschließend.Gerald Koller

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