Erste Opfer identifiziert Seit dem Fund der 71 Leichen in einem LKW auf der A4 sind Kriminalisten damit beschäftigt, die Identität der Flüchtlinge festzustellen. Bislang konnten 10 Opfer eindeutig identifiziert werden. Vier davon befinden sich mittlerweile in der Obhut der Angehörigen.Die Identität von neun Männern und einer Frau stehen zu hundert Prozent fest – sie stammen aus dem Irak. Keines der Opfer ist älter als 50 Jahre. Die Angehörigen der Verstorbenen sind in Kenntnis. In mehreren weiteren Fällen liegen Hinweise vor, die eine Identifizierung erwarten lassen. Die Umstände und der Zustand der Leichen ließen keine Identifizierung anhand eines Fotos oder dem Augenschein nach zu. Seit Beginn der Ermittlungen haben die Beamten jeden einzelnen Schritt dokumentiert und alle möglichen Spuren oder Spurenträger gesichert. Der Inhalt sämtlicher Behältnisse wie Rucksäcke, Taschen usw. wurde katalogisiert und nach Hinweisen zu den Personen durchsucht. Teilweise brachten die Auswertungen funktionstüchtiger Mobiltelefone Kontaktdaten zu Verwandten oder Bekannten. Anhaltspunkte zur Identität lieferten die gefundenen Reisepässe, weitere Dokumente und Schriftstücke. Bei der Spurensicherung und den Obduktionen wurde die DVI-Methode (DVI steht für Disaster Victim Identification) unter der Führung von Oberst Ernst Schuch, Leiter der Landeskriminalabteilung, angewandt. Das heißt, sämtliche Informationen über eine unbekannte Leiche werden in verknüpften Datenbanken zusammengeführt. Diese internationale Methode wurde unter anderem nach dem Tsunami angewandt. Neben der Personenbeschreibung mit den körperlichen Merkmalen, den persönlichen Habseligkeiten, der Bekleidung und noch vielem mehr, werden die Umstände der Auffindung und sämtliche Details elektronisch gespeichert. Dazu kommen die Hinweise der Angehörigen aus der Bevölkerung. In der Hotline der Landeskriminalabteilung Burgenland gingen unzählige Anfragen und Hinweise ein. Anrufer berichteten, an jenem Tag, an dem die 71 Leichen im LKW gefunden wurden, den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren zu haben. Viele Angehörige leisten einen großen Beitrag zur Feststellung der Identität. Sie nehmen in ihren Heimatländern weite Wege in Kauf, um bei einer zuständigen Stelle eine DNA-Probe abzugeben. Manche reisen sogar nach Österreich und nehmen direkt Kontakt mit den Ermittlern auf. Die Ermittlungen werden noch mehrere Wochen dauern. Sobald die Identitätsfeststellungen abgeschlossen sind, werden die Leichname freigegeben. Überführungen in die Heimatländer erfolgen auf Antrag der Angehörigen. Nach Abschluss der Erhebungen wird das Ergebnis in einer Pressekonferenz präsentiert.Rückfragen richten Sie bitte an:Gerald Pangl, BILandespolizeidirektion BurgenlandBüro für Öffentlichkeitsarbeit und interner BetriebNeusiedler Straße 84, 7000 EisenstadtTel: +43 (0) 59133 10 1114gerald.pangl@polizei.gv.atoeffentlichkeitsarbeit-b@polizei.gv.atwww.polizei.gv.atPresseaussendung vom 23.09.2015, 11:12 UhrReaktionen bitte an die LPD Burgenlandzurück
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