Einer Einbrecherbande, die seit mehr als einem Jahr im südlichen Burgenland und der angrenzenden Steiermark ihr Unwesen trieb, konnte nun das Handwerk gelegt werden. Bei den Tätern handelt es sich um 11 ungarische Staatsbürger, denen bereits 17 Einbrüche mit einer Schadenssumme von ca. 500.000.-€ nachgewiesen wurde. Für weitere 30 gleichartige Delikte im Raum Wien dürften sie ebenfalls in Frage kommen. Diesbezüglich laufen jedoch noch die Erhebungen. Bis dato gab es 10 Verhaftungen.In der ersten Jahreshälfte 2012 war im südlichen Burgenland sowie in der östlichen Steiermark ein eklatanter Anstieg von Einbrüchen in Kfz-Werkstätten zu verzeichnen, wobei die vorerst unbekannten Täter jeweils enorme Mengen an Autoreifen und Felgen stahlen.Am 19.05.2012 konnte bei einem Einbruch in Oberwart ein erster Fahndungserfolg erzielt werden, zumal dort ein Verdächtiger während eines Einbruches festgenommen werden konnte. Seinen Komplizen gelang die Flucht. Die Täter mussten einen für den Abtransport des Diebesgutes vorbereiteten Kastenwagen zurücklassen, der, wie sich herausstellte, in Ungarn angemietet worden war.Anfang Juni 2012 wurde der Lenker eines ungarischen Kastenwagens beim Hinterausgang einer Kfz-Werkstätte in Jennersdorf angehalten und kontrolliert. Das Fahrzeug schien deshalb verdächtig, weil es sich um die gleiche Type wie jenes, das in Oberwart zurückgelassen worden war, handelte. Außerdem war es zu diesem Zeitpunkt Mitternacht. Weiters konnte im Umfeld der Kfz-Werkstätte auch ein rot lackierter Opel Vectra registriert werden, dem der Lenker des kontrollierten Kastenwagens augenscheinlich folgte. Dieser Pkw konnte sich zwar der Anhaltung entziehen, den Beamten gelang es aber, das Kennzeichen abzulesen.Wie sich erst später herausstellte, wollten die Täter in diese Kfz-Werkstätte einbrechen, ließen jedoch aufgrund der Polizeipräsenz davon ab. Unter anderem hatte sich der Lenker mit gefälschten Papieren ausgewiesen. Wie wichtig es war, dass sich die Beamten das Kennzeichen des mutmaßlichen Begleit- bzw. Vorausfahrzeuges der Tätergruppe notiert hatten, sollten die weiteren Ermittlungen zeigen. Durch einen bundesweiten kriminalpolizeilichen Informationsaustausch konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die Polizeiinspektion Neukirchen am Walde in Oberösterreich Monate zuvor im Umfeld eines Einbruches in eine Kfz-Werkstätte, die beinahe idente Wahrnehmung machte – dabei trat der rote Opel Vectra ebenso wie der Kastenwagen von Jennersdorf bzw. Oberwart in Erscheinung.Durch einen Informationsaustausch mit der ungarischen Polizei konnte umfassendes Material hinsichtlich der möglichen Identitäten sowie der Arbeitsweise der involvierten Täter beschafft werden. Da auch wir nun den „Modus Operandi“ der Kriminellen kannten, konnten wir entsprechend reagieren, wodurch die Einbrüche durch die Tätergruppe nun nicht mehr wie „geplant“ ablaufen konnten.Nur wenige Tage nach Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie gelang der Polizei in Szombathely ein weiterer Fahndungserfolg. Unmittelbar nach einem Einbruch in Fürstenfeld wurde auf ungarischer Seite – im grenznahen Raum von Schachendorf – jener Kastenwagen, der bereits in Jennersdorf bzw. Oberwart kontrolliert worden war, angehalten, worin sich Diebesgut im Wert von 30.000,– Euro befand. Die ungarische Polizei stellte am 13.07.2012 für die österreichischen Ermittler den Kontakt zu einem Konfidenten her, der im Umfeld der Tätergruppe agierte. Bereits bei einer ersten Befragung konnte in Erfahrung gebracht werden, dass es sich beim Vermieter des Kastenwagens um den „Bandenchef“ handelte, der die Einbrüche in Österreich organisierte und auch das Diebesgut unmittelbar nach der Tatausführung in Ungarn verkaufte. Die Täter gingen immer nach gleichem Schema vor:Sie hatten ihre Straftaten minutiös geplant und dazu drei Teams gebildet:• Team 1: Beobachtung der Grenze• Team 2: Auskundschaftung und Beobachtung des Tatobjektes sowie Tatausführung• Team 3: Abtransport des DiebesgutesBreits am nächsten Tag (14.7.2013) konnte bei der Einreise in Heiligenkreuz das Auftreten der Tätergruppe neuerlich registriert werden. Zu einer Tathandlung kam es aufgrund der Polizeikontrolle jedoch nicht. Doch am 16. Juli 2012 klickten für den „Kopf“ der Bande die Handschellen. In der Nacht zum 16. Juli 2012, kurz nach Mitternacht, wurde das verdächtige Begleitfahrzeug nach erfolgter Einreise bei Neumarkt an der Raab gesichtet. Aufgrund der mittlerweile bekannten Arbeitsweise der Täter stand fest, dass in Grenznähe ein Einbruch bevorsteht, bereits ausgeführt wurde oder noch im Gange ist. Sämtliche Nachbarbezirke wurden davon unverzüglich in Kenntnis gesetzt und eine örtliche Fahndung ausgelöst.Nach etwa zwei Stunden wurden auf der Bundesstraße 57 in Fahrtrichtung Ungarn vier Verdächtige, unterwegs mit dem zuvor wahrgenommenen Begleitfahrzeug der Marke Opel Vectra von einer Polizeipatrouille wahrgenommen. In unmittelbarer Nähe befand sich auch der bereits bekannte Kastenwagen samt Anhänger. Beide Fahrzeuge konnten im Bereich der steirisch/burgenländischen Landesgrenze angehalten und die Täter festgenommen werden.Im Kastenwagen sowie auf dem Anhänger befanden sich Reifen im Gesamtwert von Euro 50.000.-, welche von einem kurz zuvor begangenen Einbruch in Feldbach stammten. Im Februar 2013 kam es zu einer 1. Verhandlung wobei vier Angeklagte zu mehrjährigen, unbedingten Haftstrafen verurteilt wurden.Im März 2013 wurden schließlich in Ungarn vier weitere Angehörige der Tätergruppe, darunter auch der mit EU-Haftbefehl gesuchte Bandenchef festgenommen. Ein weiteres Bandenmitglied konnte im Zuge einer Verkehrskontrolle nur wenige Tage danach in Jennersdorf verhaftet werden, wodurch sich aktuell neun Täter der elfköpfigen Bande in Haft befinden.Der zehnte Täter war bereits einige Monate in Österreich in U-Haft und wurde nach Gelöbnis entlassen. Hinsichtlich des elften Täters, der nur am Rande beteiligt war, erfolgte eine Ausschreibung zur Aufenthaltsermittlung wegen Verbrechens.Insgesamt konnten der Bande 17 Einbrüche in Kfz Werkstätten (Tatorte Bgld, Stmk, NÖ und OÖ) mit einer Schadenssumme von knapp Euro 500.000.-€- nachgewiesen werden.Die festgenommenen Täter wurden erkennungsdienstlich behandelt wobei ein DNA-Treffer erzielt wurde. Der Mann war vor Jahren an einer Wohnhaus-Einbruchserie im Raum NÖ und Wien beteiligt. Er kommt für etwa 30 Einbrüche in Frage. Diesbezüglich werden von der Polizeiinspektion Leobersdorf Erhebungen gepflogen.Wolfgang Bachkönig
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in Burgenland
Erfolg gegen Einbrecherbande
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