Drogenszene zerschlagen

Den Drogenfahndern des Bezirkspolizeikommandos Oberwart und den Ermittlern des Landeskriminalamtes – Außenstelle Oberwart – gelang ein besonderer Schlag gegen ein Drogennetzwerk.Wir haben über Auftrag der Staatsanwaltschaft Eisenstadt in monatelangen Ermittlungen, akribisch Informationen und Fakten zusammengetragen und nach 16 Hausdurchsuchungen 9 Tatverdächtige im Burgenland, sowie 4 Tatverdächtige aus Salzburg und Niederösterreich ausforschen können. Auf die Spur der Täter haben uns unter anderem auch 3 Jugendliche gebracht, die nach einem Drogenkonsum wegen akuter Kreislaufprobleme in das Krankenhaus eingeliefert und dort behandelt worden sind. Ebenso haben wir auch aus der Bevölkerung gute Hinweise erhalten, die uns die Aufklärungsarbeit erleichterte. Solche Informationen sind gerade bei derartigen Straftaten für die Polizei sehr hilfreich. Für diese Unterstützung, für diese Zivilcourage möchten wir uns auch bei der Bevölkerung besonders bedanken. Durch die hervorragende internationale Zusammenarbeit gelang es den Haupttäter bei einer Schmuggelfahrt von Holland nach Österreich in Deutschland festzunehmen. Dabei wurden u.a. 15 Kg verbotene psychoaktive Substanzen – eine neue synthetische Drogen – sichergestellt.Im Zuge der Ermittlungen wurden auch 4 Beschuldigte verhaftet. Der Haupttäter, ein 60jähriger gebürtiger Wiener, der seit dem Jahr 2011 im Südburgenland einen sogenannten „Hanfshop“ betrieben hat, befindet sich in der Justizanstalt Eisenstadt in Untersuchungshaft. Die Drogen wurden von den Tätern über den „Hanfshop“ im Burgenland, aber auch in Niederösterreich und Salzburg, über das Internet, über persönliche Kontakte bzw. Kleindealer in den vier genannten Bundesländern an Wiederverkäufer und die Drogenkonsumenten weiter gegeben.Bei den restlichen Tatverdächtigen handelt es sich um eine niederländische Staatsangehörige und 7 Österreicher im Alter zwischen 22 und 60 Jahren.Den Beschuldigten wird teilweise der Besitz, die Einfuhr bzw. Weitergabe von insgesamt ca. 20 kg psychoaktiven Substanzen – die in der einschlägigen Szene vielfach als „Spice“ oder „Jamaican Gold“ bezeichnet werden – und der Besitz, Handel und die Verarbeitung von 3.000 Cannabispflanzen vorgeworfen. Diese psychoaktiven Substanzen sind eine neue Form von synthetisch hergestellten Suchtmitteln, die aufgrund des neuen psychoaktiven Substanzen-Gesetzes seit 1.12.2012 in Österreich als illegale bzw. verbotene Stoffe deklariert sind.Bei den 16 Hausdurchsuchungen im Südburgenland, der Steiermark, Niederösterreich und Salzburg haben wir neben Suchtmitteln auch € 45.000,– sichergestellt. Wir haben auch 2 Cannabis-Indoor-Plantagen im Südburgenland und 1 Cannabis-Indoor-Plantage in der Steiermark entdeckt. Wobei die größte im Südburgenland über eine Geheimtür, die hinter einem Kleiderschrank eingebaut und versteckt war, zugänglich war.Zudem sind bislang rund 30 Endabnehmer bzw. Drogenkonsumenten im Burgenland, der Steiermark und Niederösterreich ausgeforscht worden, die zum Teil ebenfalls bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt angezeigt werden.Szeneüblich würden die psychoaktiven Substanzen in ca. 17.000 Portionen in Umlauf gebracht werden. Dies würde einen Straßenverkaufswert von ca. € 200.000,– darstellen.Wenn man davon ausgeht, dass man pro Cannabispflanze 50 Gramm Cannabis herstellen kann, ergibt sich bei 3000 Pflanzen eine Gesamtmenge von ca. 150 Kilogramm Cannabis mit einem Schwarzmarktwert von etwa 1,5 Mio €.Das Suchtmittelgesetz sieht hier eine Strafdrohung von bis zu 15 Jahren Haft vor.Diese synthetisch hergestellte Droge wird unserer Information nach entweder im Bereich der Beneluxstaaten bzw. im asiatischen Raum in Labors künstlich erzeugt. Es gibt unterschiedliche Konsistenzformen. Von Tabletten, Pulver bis hin zu künstlichem Gras, das auch geraucht wird.Die Konsumenten berichten uns, dass dieser Stoff eine viel stärkere Wirkung als das herkömmliche Marihuana hervorruft.Wir stellen natürlich auch immer wieder fest, dass Kinder und Jugendliche als Konsumenten davon betroffen sind. Besorgte Eltern, Erziehungsberechtigte, Freunde oder Bekannte soll man warnen. Nicht jeder Rausch stammt von Alkohol. Jeder der sich insbesondere um die Kinder und Jugendlichen sorgen macht oder einen Verdacht schöpft, kann sich sehr vertrauensvoll an die Polizei wenden. Bei einem rechtzeitigen Erkennen kann sehr oft durch professionelle Hilfe Schlimmeres verhindert werden.Für uns als Polizei ist neu, dass dieser Stoff seit dem 1.1.2012 verboten und in einer solchen Menge noch nie nachgewiesen bzw. sichergestellt werden konnte.

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