„Cyber-Security-Hotline“
Laut dem World Economic Forum zählen Cyber-Angriffe heute zu den gefährlichsten Sicherheitsrisiken. Im Zeitalter der Digitalisierung wird es für Unternehmer immer wichtiger sich vor dem „unsichtbaren Feind“ zu schützen. Polizei, Wirtschaftskammer und Security-Expert-Group treten daher gemeinsam im Kampf gegen Cyber-Kriminalität auf. Für den Fall der Fälle gibt es eine 24-Stunden-Hotline.Die Zahl der Cyberattacken steigt rasant. Allein die Zahl der Anzeigen stieg im Vorjahr um 30 Prozent, aktuell gehen Experten von bis zu 25.000 versuchten Angriffen in Österreich aus – pro Tag! Der Schaden für die Wirtschaft hat die Milliardengrenze längst überschritten.Sicherheit als DesignfaktorIT-Experte Freissmuth rät daher: „Unternehmen müssen zukünftig mehr für den Schutz ihrer Daten und Netzwerke tun. Es braucht eine IT-Sicherheits-Strategie die „Ende zu Ende“ gedacht ist und nicht nur auf die reine Datensicherung ausgerichtet ist.“ Der Branchenvertreter sieht zukünftig Sicherheit vermehrt auch als Designfaktor. Es gehe nicht mehr nur darum Daten zu sichern, sondern auch die Kommunikationswege, Prozesse und Menschen miteinzubeziehen.Erhöhung der Cyber-Attacken um 40,7 %“Nicht immer geht es nur ums Geld – auch kritische Infrastruktur und Geschäftsgeheimnisse können von solchen Cyber-Attacken betroffen sein“, betont Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth, „Geschäftsausfälle, Image- und Reputationsverluste können die Folge daraus sein“. Die Anzahl der Cyber-Attacken hat sich, laut Kriminalitätsstatistik, im letzten Jahr im Burgenland um 40,7 % erhöht. Somit liegt das Burgenland sogar über dem Österreich-Schnitt von 30 %. Aufgrund der unterschiedlich breiten Palette an Cyber-Attacken können alle Branchen, vom Einzel-Unternehmen bis hin zum Industriebetrieb, betroffen sein. „Es ist uns besonders wichtig, die Widerstandsfähigkeit des Standortes gegenüber Cyber-Angriffen zu stärken und in dieser Thematik gemeinsam mit der Polizei an einem Strang zu ziehen“, so Nemeth.Immer einen Schritt vorausBetrachtet man die vielfältigen Angriffe, so wird der Eindruck erweckt, dass die Täter immer einen Schritt voraus sind. Damit das nicht länger der Fall ist und man auch ausländischen Tätern schneller auf der Spur ist, wurde eine Sonderkommission für Ransom-Angriffe beim Bundeskriminalamt Wien eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft Wien fungiert als zentrale Anklagebehörde für derartige Fälle. „Mit eignen Bezirks-IT-Ermittler wollen wir die Bürger und auch Unternehmer unterstützen. Die geschulten Ermittler machen vor Ort sowohl die Einvernahmen, als auch die gerichtsverwertbare Beweissicherung“, erklärt Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber. Cyber-Security-Hotline 0800 888 133Doch was passiert, wenn´s passiert? – Die Wirtschaftskammern Burgenland, Steiermark, Kärnten, Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol sowie von der Wirtschaftskammer Österreich haben gemeinsam ein Servicepaket und eine länderübergreifende Hotline für ihre Mitgliedsbetriebe eingerichtet. Dieses bundesländerübergreifende Vorzeigeprojekt sieht die rasche Hilfe bei Cyber-Angriffen vor. Diese „Erstversorgung“ ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, erreichbar. Für Hilfe darüber hinaus sorgt ein ebenfalls neu eingerichteter Bereitschaftsdienst von IT-Security-Experten (Montag bis Freitag: 8 bis 18 Uhr). „Es stehen hier hochspezialisierte IT-Unternehmen zur Verfügung, die allesamt Mitglieder der UBIT-Experts Group IT-Security sind. Auch hier ist das vom Callcenter zugewiesene Erstgespräch kostenlos, erst ein weiterer Einsatz muss dann vom Kunden an die Firma bezahlt werden“, erklärt Wirtschaftskammer-Präsident Nemeth. Im Burgenland wurde dieser Prozess auch um die Mitwirkung durch die Polizei bereits in der Erstversorgungsphase erweitert. „Für uns als Ermittler ist es wichtig, dass wir gerichtsverwertbare, also unbearbeitete Datenbestände sicherstellen und analysieren können“, betont Huber.