Burgenländische PolizistInnen – geschult für gefährliche Einsätze

PolizistInnen stehen im Kampf gegen Kriminelle immer an vorderster Front. Um der Täter habhaft zu werden, müssen sie oft unter Anwendung von Körperkraft Festnahmen durchführen und dabei Verletzungen, die durchaus Dauerfolgen haben können, in Kauf nehmen. Um gegen derartige Übergriffe auch gewappnet zu sein, führt das Landespolizeikommando Burgenland seit einigen Monaten ein „Sonderlagentraining“ durch.Gezieltes praxisnahes Training, Sensibilisierung auf GefahrenBesonders in den letzen Jahren ist die Hemmschwelle zur Gewaltbereitschaft der Menschen untereinander stark gesunken. Streitigkeiten die von nicht all zu langer Zeit noch mit einer verbalen Auseinandersetzung geendet haben führen immer öfter zu Tätlichkeiten. Da auch die Gewaltbereitschaft vieler Probanden gegenüber PolizistInnen stark zugenommen hat, hat das Bundesministerium für Inneres für das Jahr 2010 den Schwerpunkt auf die Erweiterung des „Sonderlagentrainings“ gelegt und verfügt, dass jede(r) Exekutivbeamte(in) diese Ausbildung zu absolvieren hat. Dabei lernen die PolizistInnen unter anderem auch das richtige Verhalten bzw. Einschreiten etwa bei Sonder- und Amoklagen oder die Sensibilisierung auf mögliche Gefahren. Dieses „Szenarientraining“, umfasst insgesamt 16 Stunden, wobei zwei Stunden für Theorie und 14 Stunden für Praxis aufgewendet werden. Jede(r) burgenländische Polizist(in) wird dazu jährlich für zwei Tage nach Nickelsdorf (für die BeamtInnen der nördlichen Bezirke) und auf den Hirschenstein (für die BeamtInnen der südlichen Bezirke) einberufen. Dort können in aufgelassenen Gebäuden wirklichkeitsgetreue Szenarien nachgestellt und den PolizistInnen Handlungsweisen vermittelt werden, die sie im Ernstfall anwenden können. Die Grundlagen dafür bilden Erkenntnisse aus der Analyse bestimmter Fälle.Richtiges Verhalten bei SonderlagenDie Teilnehmer erfahren in den Trainings unter anderem was bei der Annäherung von durch Gewalttätern besetzen Objekten zu beachten ist, bzw. wie diese zu sichern oder Rettung und Feuerwehr einzuweisen sind. Geübt wird auch wie Räume gesichtet und gesichert werden müssen und Schlüsselpositionen zu besetzen sind. Dazu kommen Anleitungen wie sie mit Verletzten und anderen unbeteiligten Menschen umgehen, die sich im Gebäude befinden.Österreichweit gibt es 450 Einsatztrainer (davon im Burgenland 23), die für dieses „Sonderlagentraining“ ausgebildet wurden und ihr Wissen an die KollegInnen weiter geben. Statistik:In nur acht Jahren (2000 – 2008) stieg die Zahl der durch Übergriffe verletzten ExekutivbeamtInnen österreichweit um 23 %. Für 2009 zeigt die Statistik 933 verletzte KollegInnen (55 davon schwer – um insgesamt 60 mehr als 2008) durch fremde Gewalt. Auch das Burgenland ist trotz der hohen Aufklärungsquote keine „Insel der Seligen“, denn es gibt auch bei uns immer wieder Übergriffe, die zum Teil mit erheblichen Verletzungen der Kollegenschaft enden.

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