August 1989 – „Der Weg in die Freiheit“

19. August 1989 – ein Tag der Europa veränderte. Die kurzzeitige Öffnung des berüchtigten Gittertores von St.Margarethen nützen ca. 680 DDR-Bürger, die schon Tage auf diesen Augenblick gewartet hatten, zur Flucht in die Freiheit. Zwei Männer – Obstlt iR. Árpád Bella und Oberst iR. Stefan Biricz, die damals maßgebliche Entscheidungen zu treffen hatten, suchten 24 Jahre danach mit Landespolizeidirektor Hans-Peter Doskozil diesen historischen Ort auf und erzählten, wie sie diese Stunden erlebten.“Der Fall der Berliner Mauer beginnt bei Sopron“ – eine Aussage von Oberst Biricz die sich Wochen nach diesem denkwürdigen 19. August 1989 bewahrheiten sollte. Beide Offiziere standen sich damals an dem bereits löchrig gewordenen Eisernen Vorhang gegenüber und hatten maßgebliche Entscheidungen zu treffen. Ganz im Zeichen des Friedens stand das Paneuropäische Picknick, das an diesem Sonntag in Sopronpuszta – liegt zwischen der Stadt Sopron und der Grenze zu Österreich – stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung sollte das berüchtigte Gittertor bei St.Margarethen für kurze Zeit geöffnet und ein legaler Grenzverkehr eingerichtet werden. Doch wie die Geschichte gezeigt hat, kam alles ganz anders. Vor allem auf ungarischer Seite waren bei illegalem Grenzübertritt Gesetze zu vollziehen, die im äußersten Fall auch Menschenleben gefordert hätten. Árpád Bella hatte binnen Minuten alleine zu entscheiden, ob er hunderte DDR-Bürger unter Anwendung von Gewalt auf dem Weg in die Freiheit hindern sollte. Er nahm die Verantwortung auf sich und entschied sich für die humane Lösung. Und dabei hatte er das Glück, dass die geopolitische Lage in Europa neue Formen annahm und die Sowjetunion dem Drang nach Freiheit nicht mit Gewalt beendete. Wäre es anders gekommen, so hätte Bella womöglich die nächsten Jahre in einem sibirischen Gefängnis verbracht.Von österreichischer Seite gab es vor allem ein logistisches Problem. Man musste diese völlig verschreckten Menschen vorerst beruhigen, sie registrieren und für einen geordneten Transport in die Bundesrepublik Deutschland sorgen. Dabei hat vor allem Stefan Biricz mit „seinen Gendarmen“ sowie mit den Kollegen der Zollwache hervorragende Arbeit geleistet.Die Helden von einst sind längst Freunde geworden, die immer noch Kontakt miteinander haben und bei regelmäßigen Treffen über dieses einschneidende Ereignis gerne unterhalten. Diesmal haben sie auch den burgenländischen Landespolizeidirektor eingeladen und ihm an dieser historischen Stätte berichtet, wie schnell die Situation damals hätte eskalieren können, wobei nicht auszuschließen gewesen wäre, dass dabei viele Menschen körperlichen Schaden erlitten hätten Durch ihre mutigen Entscheidungen, die wahrscheinlich eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßen verhindert haben, sind sie längst in die Geschichte eingegangen.

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