Raubüberfälle auf Geldinstitute in IBK – Klärung
Am 25.05.2009 um 11:52 Uhr verübten zwei unbekannte, mit Motorradhelmen maskierte Täter einen bewaffneten Raubüberfall auf die Filiale der Raiffeise-Landesbank in Innsbruck/ Fürstenweg. Ein Täter umfasste eine Bankangestellte von hinten, hielt ihr eine Faustfeuerwaffe an den Kopf und warf sie zu Boden, ehe er sich selbst an der Kassa bediente. Der zweite Täter bedrohte eine weitere Bankangestellte und setzte einem Bankkunden die Faustfeuerwaffe am Körper an. Die Täter verstauten die Beute in einer mitgebrachten Umhängetasche und flüchteten mit einem vor der Bank bereitgestellten Motorrad.Am 25.02.2010 um 15:06 Uhr betraten zwei unbekannte, mit Pistolen bewaffnete und mit Perücken und Schals bzw. einem Tuch maskierte Täter die Raika-Filiale in Innsbruck-Arzl. Ein Täter sprang über das Kassapult in den Schalterraum, attackierte die Bankangestellte, bedrohte sie mit einer Pistole und zerrte sie zu Boden. Der zweite Täter, bei dem es sich um eine Frau handelte, blieb im Kundenraum vor dem Kassapult stehen und hielt die Bankangestellte von dort aus mit ihrer Pistole in Schach. Der männliche Täter begab sich darauf ins angrenzende Büro, schlug dort dem Geschäftsleiter die Waffe gegen den Kopf, zerrte ihn in den Schalterraum und nötigte ihn zur Herausgabe von Bargeld und zum Aufsperren des Tresors im Büro. Das Opfer musste die Beute in der vom Täter mitgebrachten schwarzen Umhängetasche verstauen. Anschließend verließen die beiden Täter die Bank und liefen zu einem in der Nähe bereitgestellten Fluchtfahrzeug, in dem ein dritter Täter wartete. Alle drei Täter flüchteten schließlich mit dem Fahrzeug stadteinwärts. Der Geschäftsleiter wurde leicht verletzt.Trotz umfangreicher Ermittlungen blieben die beiden Raubstraftaten zunächst ungeklärt. Im März 2011 erhielten Beamte des Kriminalreferates beim SPK Innsbruck einen Hinweis aus der Bevölkerung aus dem sich erste konkrete Verdachtsmomente gegen die Verdächtigen ergaben. Beamte des LKA Tirol führten in der Folge in enger Zusammenarbeit mit Beamten des SPK Innsbruck intensive Ermittlungen durch. Durch diese Ermittlungen und umfangreiche kriminaltechnische Untersuchen erhärteten sich die Verdachtsmomente gegen die Verdächtigen. Aufgrund von gerichtlich bewilligten Festnahmeanordnungen der Staatsanwaltschaft Innsbruck wurden ein 29-Jähriger aus Hall in Tirol und ein 33-Jähriger aus Götzens am Abend des 16.03.2011 in Innsbruck bzw. in Götzens von Beamten des Einsatzkommandos Cobra wegen Verdachts des schweren Raubes festgenommen. Bei den anschließenden Hausdurchsuchungen konnten die bei den Straftaten verwendeten Fluchtfahrzeuge aufgefunden und eine Gas-Schreckschusspistole sowie weitere tatrelevante Gegenstände sichergestellt werden. Während der 29-Jährige bisher keine Angaben zu den Straftaten machte, legte der 33-Jährige ein umfassendes Geständnis ab. Demnach verübte er den Raubüberfall auf die Raika-Filiale in Innsbruck/Fürstenweg gemeinsam mit dem 29-Jährigen. Beim Raubüberfall auf die Raika Arzl fungierte der 33-Jährige als Lenker des Fluchtfahrzeuges, während der 29-Jährige mit einer 28-jährigen Frau das Geldinstitut betrat und den Überfall ausführte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde die Beute unter der Verdächtigen geteilt und für die Anschaffung von Kraftfahrzeugen, Uhren und Suchtmitteln sowie zur Bestreitung des Lebensunterhaltes verwendet. Der 29-Jährige und der 33-Jährige wurden in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert. Ob sie für weitere Straftaten in Frage kommen, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Der Aufenthalt der 28-jährigen Frau ist derzeit nicht bekannt. An der Amtshandlung waren neben Beamten des SPK Innsbruck und des Einsatzkommandos Cobra zahlreiche Beamte verschiedener Ermittlungs- und Assistenzbereiche des LKA Tirol beteiligt.