Lawinenabgang in Hintertux:

Ein 23-Jähriger verbrachte am 08.12.2010 als Mitglied des Schiclubs Nassereith zusammen mit 12 anderen Mitgliedern einen Schitag am Hintertuxer Gletscher. Gegen 12:30 Uhr fuhr eine neunköpfige Gruppe vom Tuxer-Fernerhaus die rot markierte Piste 2 talwärts, wobei der 23-Jährige im vordersten Bereich der Gruppe fuhr. Zu diesem Zeitpunkt herrschte starker Wind. Die Sicht war durch eingewehten Schnee schlecht. Dabei dürfte der 23-Jährige den Pistenrand übersehen haben, da die Piste in diesem Bereich ca. 90 Grad nach rechts verläuft. Er legte zwar noch einen Bremsschwung ein, konnte aber nicht mehr vermeiden, dass er über den Pistenrand in felsiges, mit Eis durchzogenes Gelände abstürzte. Nach ca. 80 Metern Absturz kam er im Schnee zum Stillstand. Sein Vater (39) und ein anderer Mann (42), die den Unfall beobachtet hatten, stiegen sofort zum Gestürzten ab. Als sie bei ihm waren, verständigte sein Vater über den Alpinnotruf 140 um 12:38 Uhr Hilfe. Er hatte sich dazu sein Handy unter den Schihelm gesteckt. In diesem Moment löste sich oberhalb der Dreier-Gruppe ein ca. 80 bis 100 Meter breites Schneebrett mit einer Anrisshöhe zwischen ca. 50 bis ca. 120 cm Höhe, riss die Männer ca. 60 bis 80 Meter weit mit und verschüttete sie total. Der 39-Jährige und der 42-Jährige konnten sich mit Mühe selbst befreien und sahen gleich die zwischen den Schneeschollen herausragende Hand des 23-Jährigen. Der 39-Jährige war während der Verschüttung immer noch mit dem Alpinnotruf verbunden. Es gelang ihnen, den 23-Jährigen mit Händen auszugraben. Mittlerweile machte sich der Notarzthubschrauber Alpin 5 auf dem Weg zur Unfallstelle und konnte trotz widriger Windbedingungen die Taubergung des schwer verletzten 23-Jährigen durchführen. Sein Vater und der 42-Jährige blieben durch die Verschüttung unverletzt und konnten zu Fuß zur Piste aufsteigen.

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