Festnahme in Brasilien nach Zielfahndung

Ein 39-jährige Tiroler, der vom LG Innsbruck am 24.04.2009 wegen Zuhälterei, Menschenhandels und Krimineller Organisation (§§ 216, 217 u 278a StGB ) rechtskräftig zu 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde, konnte am 15.08.2011 von Beamten von Interpol Brasilien nach einer intensiven Zielfahndung des österreichische Bundeskriminalamts, die in enger Zusammenarbeit mit dem LKA Tirol durchgeführt wurde, in Sao Luis, Brasilien, festgenommen werden.Der Mann setzte sich Ende 2009/ Anfang 2010 in das Ausland ab, um sich der Haftstrafe zu entziehen, nicht ohne zuvor massive Anschuldigungen gegen die ermittelnden Beamten zu erheben, die sich jedoch allesamt als haltlos herausstellten. Er wurde im März 2006, in Zusammenhang mit der Rotlicht-Operation „Piroschka“, die vom LKA Tirol durchgeführt wurde und an der 145 Exekutivbeamte im Einsatz waren, von Beamten des LKA Tirol festgenommen. Zur Ausfindigmachung seines Aufenthaltsortes wurde im April 2011 die Zielfahndung des Bundeskriminalamtes um Unterstützung ersucht, da vermutet wurde, dass er sich im Südamerikanischen Raum aufhalten könnte. Zuvor hatte das LG Innsbruck einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.Nach umfangreichen gemeinsamen Ermittlungen des LKA Tirol und der BK-Zielfahndung konnte der vermutliche Aufenthaltsort des Tirolers in Brasilien ausgemittelt werden. Die Fahndung wurde in direkter Zusammenarbeit mit Interpol Brasilien unter Einbindung des im Frühjahr 2011 von Interpol Lyon im südamerikanischen Raum neu ausgerollten Fahndungsprojekts „INFRA-SA“ (International Fugitive Round-Up and Arrest – South America, aufbauend auf das bereits 2010 von Interpol geschaffene internationale Fahndungskonzept „INFRA-RED“) intensiviert.Schließlich konnte er vor geraumer Zeit im Nordwesten von Brasilien, nämlich in Sao Luis, ausfindig gemacht werden, wo er am 15.08.2011 schließlich festgenommen werde konnte. IP Brasilia bestätigte die Festnahme am 17.08.2011 gegenüber IP Wien. Der Festgenommene befindet sich derzeit in Sao Luis in Auslieferungshaft und wird in den nächsten Tagen vom zuständigen Gericht gehört werden. Danach wird von den brasilianischen Gerichtsbehörden über eine ev Auslieferung an Österreich entschieden werden.