Bergung aus alpiner Notlage in Matrei in Osttirol
Ein Wiener Ehepaar wanderte am 01.08.2011 um 10:00 Uhr von der Badenerhütte (Gemeinde Matrei in Osttirol) über das Löbbentörl Richtung Wildenkogel. Das Ehepaar benötigte jedoch für die Wanderung länger als geplant und erreichte erst am frühen Abend die Wildenkogelscharte, von wo sie den Abstieg ins Matreier Tauernhaus antraten. Kurz unterhalb des Löbbensee’s auf etwa 2.150 m kamen sie vom markierten Steig ab und gerieten in extrem unwegsames und steiles Gelände. Gegen 20:30 Uhr rutschte die 52-jährige Frau in einer steilen Rinne aus und stürzte etwa 20 m ab. Sie konnte sich im letzten Moment an einem Gebüsch festhalten und so einen weiteren Absturz über felsdurchsetztes Gelände verhindern. Da an ein Weitergehen nicht mehr zu denken war, setzte das Paar einen Notruf ab. Der Alarmierte Notarzthubschrauber „Martin 4“ flog zwar das Suchgebiet noch an und sichtete die verstiegenen Personen auch, konnte aber wegen der eintretenden Dunkelheit keine Bergung mehr durchführen. In der Folge rückten die Bergrettung Matrei in Osttirol, die Alpinpolizei und ein Arzt aus Lienz aus und suchte den Bereich ab. Gegen 02:30 Uhr wurde die Frau in einer 45 Grad steilen, felsdurchsetzten Rinne, sich an einem Gebüsch festhaltend und unmittelbar vor einem Felsabbruch sitzend aufgefunden. Unmittelbar darauf wurde etwa 30 m oberhalb auch ihr Ehemann unversehrt entdeckt. Die Bergung der beiden erschöpften Wanderer aus dem unzugänglichen und steilen Gebiet gestaltete sich schwierig und gefährlich. Gegen 04:30 Uhr erreichte die Suchmannschaft mit dem Ehepaar das Matreier Tauernhaus. Die beiden waren zwar leicht unterkühlt, blieben jedoch völlig unverletzt.