Alpinunfall und Alpine Notlage im Wilden Kaiser:

6 Bergsteiger (2 Österreicher und 4 deutsche Staatsangehörige) unternahmen am 10.10.2010 eine Klettertour am Wilden Kaiser über den Südostgrat auf die Vordere Karlspitze, Gemeindegebiet Ellmau. Es handelt sich dabei um eine Tour vorwiegend im 3. Schwierigkeitsgrad. Die 6 Personen kletterten dann in 3 Zweierseilschaften hintereinander. Alle waren sehr gut mit Helm, Sitzgurt, Sicherungsmaterial und Kletterschuhen ausgerüstet. Als sich eine 39-jährige deutsche Staatsangehörige gegen 15.50 Uhr in der 13. Seillänge als Nachkommende der zweiten Seilschaft an einem mannsgroßen Stein festhielt und nach oben ziehen wollte, brach dieser Stein aus und stürzte in die Tiefe. Der Stein zerbrach an der Felswand in mehrere Teile und ein Teil traf dabei den in der 3. Seilschaft als zweiten gehenden 32-jährigen österreichischen Staatsangehörigen, welcher einen Helm am Kopf trug. Er erlitt dabei schwere Verletzungen und wurde vom Rettungshubschrauber Heli 4 mittels Tau geborgen und ins Krankenhaus Kufstein geflogen, von wo er in die Klinik nach Innsbruck überstellt wurde. Die übrigen Personen blieben bei dem Vorfall unverletzt. Nach dem Unfall stiegen sie in 2 Seilschaften weiter in Richtung Gipfel der Vorderen Karlspitze auf, kamen dort jedoch erst bei Einbruch der Dunkelheit an. Da ein sicherer Abstieg aufgrund der Dunkelheit für sie nicht mehr möglich war, setzten sie gegen 19.10 Uhr einen Notruf ab. Die 5 Bergsteiger wurden vom Hubschrauber „Libelle“ des Bundesministeriums für Inneres gegen 21.00 Uhr, bei Dunkelheit, in 2 Flügen mittels Tau geborgen und zum Sportplatz in Scheffau geflogen. An dem Einsatz war auch die Bergrettung Scheffau beteiligt.

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